Nicht alle Hunde sollen zum Friseur

Bei den hochsommerlichen Temperaturen möchten viele Hundebesitzer ihren Tieren das Leben mit einer Schur erleichtern. Dabei ist das nicht bei allen Hunderassen anzuraten. Mit falscher Pflege kann man das Fell sogar zerstören.

„Achten Sie darauf, welche Art Fell Ihr Hund hat“, rät die Kremser Tierärztin Elisabeth Bauer. Hat er sehr weiches und lockiges Haar wie das zum Beispiel beim Pudel, Wasserhund, Bobtail, Yorkshire Terrier oder Malteser der Fall ist, könne man unbedenklich scheren. Die meisten Hunde haben aber raues Deckhaar und das sollte auf keinen Fall geschoren werden. So zum Beispiel beim Schäferhund, Husky, Retriever, Labrador oder auch Border Collie.

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„NÖ heute“; 4.7.2015

Diese Rassen brauchen das Deckhaar zum Schutz vor Regen und Sonne. „Sie haben auch eine Unterwolle und diese sollte regelmäßig ausgebürstet werden, damit sie nicht verfilzt und auch kein Hitzestau entstehen kann“, rät die Hundefriseurin Tanja Vrana aus Tulln: „Einmal in der Woche oder am besten jeden Tag ein wenig bürsten. Damit wird die Hitze auch erträgliche für dickfellige Hunde und die Beziehung zwischen Mensch und Tier gepflegt.“

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Wird das Haarkleid dieser Hunde geschoren, kann es immer lockiger werden und die Unterwolle immer dichter und wärmer. Bei diesen Hunderassen hat eine Schur also den gegenteiligen Effekt. Wird zu kurz geschoren und die Haut zum Beispiel durch einen Sonnenbrand verletzt, kann es sogar passieren, dass die Haare überhaupt nicht mehr nachwachsen. Auch Hitzeschlag und Sonnenstich kommen laut Tierärztin fast nur bei kurzfelligen Hunden vor. Dichteres Fell habe nämlich eine klimaregulierende Funktion.

„Manchmal hilft nur ein Aufklärungsgespräch“

Bei großen Hunden mit viel Fell wie zum Beispiel bei Leonbergern ist hin und wieder ein Besuch bei der Friseurin zum Ausbürsten hilfreich. Allerdings kommt es auch vor, dass Besitzer von Schlittenhunden oder Schäfern im Salon eine Totalschur ihres Tieres haben möchten. „Da hilft nur ein Aufklärungsgespräch, bei dem ich den Tierbesitzern erkläre, dass sich die Natur bei dem Hundefell schon etwas gedacht hat“, sagt Hundefriseurin Vrana. Denn schließlich käme auch niemand auf die Idee, einen Wolf zu scheren.

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