Silikone in Kosmetika

Silikone sind in einem Großteil der Shampoos und Cremen enthalten, die am Markt erhältlich sind. Doch bei vielen wächst die Skepsis: Sind sie auf lange Sicht vielleicht auch schädlich? noe.ORF.at hat bei einer Hautärztin nachgefragt.

Sie machen Haare glänzend, schützen die Haut vor dem Austrocknen und machen Make-Up länger haltbar - die Rede ist von Silikonen. Vor allem in Haarshampoos spielen sie eine wichtige Rolle. Vorteile versprechen die Produkte insbesondere bei sprödem Haar, das zu Spliss neigt. „Silikone überziehen das Haar mit einem ganz feinen Schutzfilm und bewirken, dass die aufgerauten Hornschüppchen des Haares sich wieder an den Haarschaft anlegen“, erklärt Manuela Jansa, Hautärztin aus Mödling. Einen Schutzfilm erzeugen Silikone auch auf der Haut. Dadurch geht weniger Feuchtigkeit verloren.

Immer mehr Produkte ohne Silikone

Ob ein Produkt Silikone enthält oder nicht, kann das geschulte Auge aus der Liste der Inhaltsstoffe herauslesen. Erkennbar sind die synthetischen Stoffen auf der Verpackung an den Endungen -cone, -xane und -conol. Besonders häufig tauchen sie etwa unter den Namen Dimethicone oder Siloxane auf.

Silikone in Kosmetika

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Silikone machen Haare glänzend, schützen die Haut vor dem Austrocknen und machen Make-Up länger haltbar

Im Gegenzug werben immer mehr Produkte damit, „ohne Silikone“ auszukommen - denn angeblich beschweren diese auf Dauer das Haar, es gäbe Ablagerungen auf der Kopfhaut, so eine weitere Befürchtung. „Es gab sicher früher auch Silikone, die nicht so hochwertig waren und es gibt hier bestimmt auch Unterschiede in der Silikonart. Heutzutage kann man aber davon ausgehen, dass Markenhersteller und renommierte Kosmetikfirmen hier qualitativ wertvolle Produkte verwenden, die Haare und Kopfhaut nicht belasten.“

Die Dermatologin sieht deshalb im Gebrauch der Silikone kein gesundheitliches Problem. Sie seien „sehr gut verträglich, haben kaum Allergiepotential, werden auch nicht von der Haut aufgenommen und sind manchmal sogar besser verträglich als pflanzliche Öle.“ Denn einige natürliche Inhaltstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen, etwa Kamille oder Henna. In herkömmlichen Produkten können wiederum Farb- oder Duftstoffe die Haut reizen.

Umweltschäden nicht geklärt

Ein Argument für Naturkosmetik ist jedenfalls die Ökologie. Laut Umweltbundesamt sind die Auswirkungen der Silikone, die Tag für Tag ins Abwasser gelangen, nicht vollständig geklärt. Die Datenlage ist spärlich, heißt es auf der Homepage. Auch Ökotest wies 2014 darauf hin, dass keine gesundheitlichen Schäden bekannt sind, ökologische seien jedoch nicht auszuschließen.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 30.10.2015

Am Ende entscheidet der Konsument und die Konsumentin, zu welchen Produkten er oder sie greift. Dermatologin Manuela Jansa sieht jedenfalls in ihrem Fachgebiet viele Vorteile im Einsatz der Silikone: „Gerade bei Ekzemhaut, Neurodermitis und empfindlicher Haut sind diese Zusätze sehr wohl wichtig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Wenn der Konsument aber Naturkosmetik haben möchte - aus seiner persönlichen Überzeugung heraus - dann ist das sicherlich auch zu unterstützen.“ Dabei sollte man auf jeden Fall auf zertifizierte Naturkosmetik mit den entsprechenden Gütesiegeln zurückgreifen, rät die Expertin.

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