Damit Sonnenstrom auch Geld spart

Strom aus Sonnenlicht ist mittlerweile in Niederösterreich sehr beliebt. Aber - was muss man sich überlegen, wenn man um eine Förderung ansucht? Und für wen rechnet sich eine solche Anlage? Die „Traumwelten“ gehen diesen Fragen nach.

Derzeit werden zwei Prozent des verbrauchten Stroms in Niederösterreich durch Photovoltaikanlagen erzeugt. Bis zum Jahr 2050 könnten es aber sogar bis zu 50 Prozent sein, sagen manche Prognosen. Photovoltaikanlagen erobern nicht nur die Dächer, sondern auch die Fassaden der Häuser. Allein in den vergangenen fünf Jahren wurden 26.000 Photovoltaikanlagen in Niederösterreich errichtet. Das entspricht 60.000 Haushalten, die in Niederösterreich mit Strom aus Photovoltaikanlagen versorgt werden - noch vor fünf Jahren waren es nur 10.000 Haushalte.

Photovoltaikanlagen werden billiger

Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich, begründet das so: „Zum einen ist der Preis der Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren sehr stark gesunken. Zum anderen ist es eine Technolgie, die immer bekannter wird. Man sieht sie beim Nachbarn und auf anderen Gebäuden, sie ist optisch schön, erzeugt Strom und ist durchaus wirtschaftlich.“

Photovoltaikanlage

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Apropos wirtschaftlich: Damit sich die Anschaffung von Photovoltaikanlagen rechnet, gibt es auch mehrere Förderungen sagt der „Niederösterreich heute“-Bauexperte und Architekt Ernst Maurer. Dabei wird unterschieden, ob die Anlage freistehend oder auf dem Dach installiert ist oder direkt ins Gebäude integriert wird, etwa in die Fassade - in diesem Fall sei die Förderung höher.

Wie man zu einer Förderung kommt

Im März startet voraussichtlich die Direktförderung für Photovoltaikanlagen über den Klima- und Energiefonds. Um in den Genuss dieser Förderung zu kommen, ist schon im Vorfeld eine Genehmigung des jeweiligen Netzbetreibers erforderlich. Der Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich erläutert: Man brauche zuerst eine Planung, ob die Photovoltaikanlage überhaupt am Gebäude errichtet werden kann. Mit dieser Planung muss man wiederum beim Netzbetreiber um eine Genehmigung ansuchen, erst dann kann man sich um die Förderung bewerben.

Die Förderungen im Detail: 1 Kilowatt-Peak Strom aus einer Photovoltaik-Anlage kostet ungefähr 1.500 Euro in der Anschaffung. Die Direktförderung des den Klima- und Energiefonds schüttete im vorigen Jahr folgende Förderungen aus: Für freistehende oder Aufdachanlagen bis zu 5 kWp 275 Euro/kWp (die Anlagen durfte aber auch größer sein, bei Gemeinschaftsanlagen beispielsweise bis 30 kWp) und für gebäudeintegrierte Anlagen 375 Euro/kWp.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 18.1.2015

Die Tarifförderung über OeMAG startete am 7.1.2016 und war bereits am selben Tag für Photovoltaikanlagen ausgeschöpft. Nach Angaben der Experten ist es trotzdem noch immer sinvoll, ein Ansuchen abzugeben. Es gibt eine Warteliste, auf der man eventuell nachrutschen kann. So besteht die Möglichkeit, nach dem Bau der Anlage im nächsten Jahr um Förderung anzusuchen. Diese Förderung gilt für eine Anlagengröße von 5 bis 200 kWp, aber nur an oder auf einem Gebäude, nicht bei Freiflächen. Die Förderung verspricht für 13 Jahre einen Tarif von 8,24 Cent/kWh sowie einen Investitionszuschuss von 40 Prozent, maximal 375 Euro/kWp.

Photovoltaikanlage auf einem Haus

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Der Trend, Photovoltaikelemente in die Fassade zu integrieren bringt für Architekt Ernst Maurer mehrere Vorteile: „Zum einen natürlich die ökologische Energie-Erzeugung, zum anderen die optische Aufwertung des Gebäudes durch die nachhaltige Fassadengestaltung, bei der man noch dazu nicht mehr putzen oder streichen muss.“ Und schließlich seien die Photovoltaikelemente auch zur Wärmedämmung des Gebäudes von Nutzen.

Photovoltaikanlagen abseits des Eigenheims

Es gäbe aber auch andere Formen der Nutzung von Sonnenstrom, so Energie- und Umweltagentur-Chef Greisberger. Zum Beispiel Bürgerbeteiligungskraftwerke, die von unterschiedlichen Anbietern mit einer bestimmten Verzinsung angeboten werden. Je nachdem, wie viel Strom man sozusagen selbst erzeugen will, so viele Anteile müsste man dann dort kaufen.

Als zukunftsweisend sehen sowohl Maurer als auch Greisberger die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Elektro-Autos. Der selbst erzeugte Strom müsse dann eben nicht unmittelbar verbraucht werden, sondern könne in der Batterie des Fahrzeuges gespeichert werden. Der „Treibstoff“ des Autos wird auf diesem Weg zuhause und beinahe gratis erzeugt.