Mödling: Schulstadt im Grünen

Mödling liegt am Rande des Wiener Beckens, nur 16 Kilometer von Wien entfernt. In der knapp 23.000-Einwohner-Stadt gibt es viele Heurigenbetriebe, viele Grünflächen und vor allem ungewöhnlich viele Schulen.

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„Guten Morgen Österreich“, 14.4.2016

In Mödling haben Schülerinnen und Schüler wirklich die Qual der Wahl: 13 öffentliche und zwei Privatschulen gibt es. Sie reichen von Volks- über Neue Mittel- bis hin zu höheren Schulen. Die mit Abstand größte Schule - und zwar österreichweit - ist die HTL. 3.500 Schülerinnen und Schüler gehen ein und aus. Lange Zeit war es sogar die größte Schule Europas, inzwischen soll das aber die Nottingham Academy in Großbritannien sein. Das riesige Gebäude in Mödling lässt noch heute erahnen, dass es früher einmal eine Militärakademie war. Ganz so streng geht es heute zum Glück nicht mehr zu.

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Im Herzen Mödlings findet sich eine der kleinsten Buchhandlungen in Österreich, sie ist 18 Quadratmeter groß.

Von der größten Schule in die kleinste Bibliothek: Mit nur 18 Quadratmetern findet sich mitten im Herzen der Stadt eine der laut Wirtschaftskammer kleinsten Buchhandlungen des Landes. Ganz in der Nähe findet man die historische Fußgängerzone, in der man noch heute alte Bürgerhäuser findet. Für heiße Sommertage bietet Mödling ein besonderes Theater: Ein Stationentheater in einem ehemaligen Luftschutzbunker. Mit seinen rund einen Kilometer langen Gängen und Stollen wird der Keller jeden Sommer für kurze Zeit zum Theaterplatz.

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Theater im ehemaligen Luftschutzbunker

Interessantes Hobby: Straßenbahnen sammeln

Ganz in der Nähe - durch das Aquädukt - fuhr die Lokalbahn Mödling-Hinterbrühl. Es war die erste elektrische Bahn in Österreich und die erste dauerhaft mit Oberleitung betriebene Bahn der Welt. Sie kutschierte viele Herrschaften in die für Sommerfrische beliebte Hinterbrühl. Die knapp 4,5 Kilometer lange Strecke entlang des Mödlingflusses wurde 1932 stillgelegt. Angetan von der Geschichte dieser und weiterer Straßenbahnen entwickelte Peter Standenat seine Leidenschaft: Der Zahnarzt sammelt alte Straßenbahnen, restauriert sie und stellt sie gemeinsam mit seinen Vereinskollegen in einer privaten Remise aus.

Nicht mit der Straßenbahn, sondern der Kutsche, reiste einst Ludwig van Beethoven nach Mödling. In der Nähe der Altstadt findet man noch heute das Haus, in dem er die Sommermonate der Jahre 1818 und 1819 verbrachte. Im sogenannten „Hafnerhaus“ arbeitete Beethoven an verschiedenen Werken, unter anderem der feierlichen Messe „Missa Solemnis“.

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Blick von oben auf Mödling und das Aquädukt

Er soll einst in einem Brief geschrieben haben: „Ich fahre nach Mödling - eine liebliche Stadt, die ganz leicht von Wien aus in nur drei Stunden zu erreichen ist.“ Seither hat sich einiges getan. Inzwischen schafft man die 16 Kilometer in knapp 30 Minuten. Die Bewohner schätzen nicht nur die Nähe zur Bundeshauptstadt, sondern auch die grüne Umgebung. Rund um Mödling finden sich viele romantische Ruinen und viel Natur.

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