Malbücher für Erwachsene

Es ist ein Trend, der wie so viele Trends aus den USA nach Europa gekommen ist: Malbücher für Erwachsene. Mittlerweile sind sie in zahlreichen Buchhandlungen erhältlich. Sie sollen Stress abbauen und entspannen helfen.

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„NÖ heute“, 18.4.2016

Nach Angaben der St. Pöltner Buchhändlerin Lisa Schmatz würden sich die Menschen in einer stark digitalisierten Welt wieder auf einfache Dinge konzentrieren wollen, die sie zur Ruhe kommen lassen. Malbücher bieten eine Möglichkeit dazu, sagt Schmatz.

Es begann alles vor rund zwei Jahren mit dem Buch „Mein verzauberter Garten“, das in den USA ein Bestseller war. Mittlerweile ist der Trend auch in Europa angelangt. Zunächst waren es Blumen und Ornamente wie Mandalas, mittlerweile gibt es auch Bücher, in der Mode oder klassische Meisterwerke koloriert werden können.

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Malen für Erwachsene

Welche kleinen Kunstwerke aus Vorlagen in Malbüchern entstehen können, sehen Sie in diesem Video: 30 Sekunden, im Zeitraffer!

Psychologen können dem Trend zum Malbuch durchaus etwas abgewinnen. In einer Welt, in der Reizüberflutung vorherrschend ist, würden sich die Menschen immer öfter nach Leichtigkeit sehnen und Wege suchen, sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren, sagt die Psychologin Natalia Ölsböck aus Königstetten (Bezirk Tulln).

Beim Ausmalen kann man ganz für sich sein

„Beim Ausmalen kommt man zur Ruhe, kann gut abschalten, ganz für sich sein. Viele haben das Gefühl der Fremdbestimmtheit. Wenn man sich hinsetzt und etwas ausmalt, ist das gelebte Zeit für´s Ich, und dabei erleben die Menschen Selbstbestimmtheit“, so Ölsböck.

Wichtig ist, beim Malen nicht zu viel Ehrgeiz zu entwickeln, so die Psychologin. „Es geht um den Weg und nicht um das Ziel. Das Ergebnis ist unwichtig. Wer glaubt, es muss perfekt werden, der erzeugt Stress, und das passt gar nicht. Wichtig ist es, Spaß und Freude zu haben.“

Wer das beachtet, baut nicht nur mit wenig Aufwand Stress ab, sondern schafft auch ganz individuelle Kunstwerke, auf die man immer wieder mit Stolz zurückblicken kann.

Manuela Matl, noe.ORF.at