Wilder Westen in Rabenstein
Wer durch das große Holztor mit der Aufschrift „Greenhorn Hill“ geht, betritt eine andere Welt. Blockhütten reihen sich aneinander, auf der Veranda hängen Tierskelette, aus dem Saloon dringt Musik und Gelächter, eine Lagerfeuerstelle mit verbrannten Kohlen lässt auf einen gemütlichen Abend beim Feuer schließen, und mitten in dem kleinen Westerndorf ragt ein bunt bemalter Marterpfahl in die Höhe.
„Der wilde Westen - weites karges Land westlich des Mississippi - ist heutzutage gnadenlos zivilisiert“, weiß Alfred Komarek, der das Westerndorf für noe.ORF.at aufgespürt hat. „Doch hier, westlich der Pielach, ist der Westen noch ziemlich wild.“
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Zeitreise in den Wilden Westen
Ein uriger Saloon, ein bunter Marterpfahl und eine Lagerfeuerstelle: Am „Greenhorn Hill“ in Rabenstein herrschen noch andere Gesetze.
Das Westerndorf am „Greenhorn Hill“ wurde 2002 von einer Gruppe von Westernfans eröffnet. Wir treffen eine Abordnung von ihnen im Saloon. Die Männer tragen Cowboyhüte und Lederjacken, die Damen Kleider, wie man sie aus Westernfilmen kennt. Auf dem Tresen stehen eine Whiskyflasche und Gläser, dahinter Emmerich Hochgerner, im Dorf wird er Sam genannt. Er ist der Obmann des Vereins. Wenn sich ein Greenhorn (ein Neuling; Anm.) hierher verirrt, so kann es einiges erleben, erzählt Sam mit einem Augenzwinkern: „Wenn er sich brav verhält, darf er sich im Dorf frei bewegen und auch in den Saloon herein, wenn nicht, gibt es noch immer den Jail.“
Abenteuerlicher Unterschlupf
Ganz so schlimm ist es am „Greenhorn Hill“ jedoch auch wieder nicht. Besucherinnen und Besucher könenn in den spärlich eingerichteten Blockhütten - benannt nach US-Bundesstaaten wie Idaho, Colorado oder Montana - übernachten, die Räumlichkeiten wie der Saloon können für Veranstaltungen - vom Geburtstagsfest bis zur Hochzeitsfeier - gebucht werden.
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 26.5.2016
Country- und Westernfeste locken regelmäßig Westernfans auf den Berg etwas außerhalb von Rabenstein, bei Kindern ist vor allem das Bogenschießen und Hufeisenwerfen beliebt. Wer möchte, bekommt hier auch einen Einblick in das Leben und Handwerk um das Jahr 1870. Und wer gerne im Mittelpunkt steht, wird hier am „Greenhorn Hill“ mit Seilen an den Marterpfahl gebunden.
Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at