Rossatzbach: Die Rösser und der Löwenherz

Was in Rossatzbach wichtig ist: Marillen, Wein, die Donau und die Postkartenmotive auf der gegenüberliegenden Seite. Und auch die Geschichte, denn schon Richard Löwenherz hat aus seinem Verlies in Dürnstein herübergeschaut auf die ruhige, kleine Gemeinde.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Österreich“, 2.9.2016

Im Jahr 1192 wurde Richard Löwenherz - der gerade auf dem Rückweg in seine Heimat England war - in Österreich festgenommen und im Verlies der Burg Dürnstein gefangen gehalten. Das liegt quasi genau gegenüber von Rossatzbach, auf der anderen Seite der blauen Donau. Sein Kammerdiener Blondel suchte ihn überall und fand ihn schließlich in Dürnstein.

Das Lied in die Freiheit

Und zwar, indem er überall das Lieblingslied des Königs sang. Als dieser dann in die zweite Strophe einstimmte, wusste der treue Gefolge: Hier ist mein König gefangen. Die Spuren von Richard Löwenherz sind auch heute noch zu sehen: In Wandmalereien, Hotelnamen oder einem Themenweg.

Ortsportrait Rossatzbach geschichtlich

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Richard Löwenherz war in Dürnstein in Gefangenschaft

Pferdestärke und übersetzte Rösser

Das alles hat die Donau wohl auch damals schon in Ruhe mit angesehen. Sie hat selbst schon einiges erlebt, etwa die vielen Schiffe, die täglich auf ihr scheinbar mühelos unterwegs sind. Vor nicht allzu langer Zeit sah das noch anders aus. Im Schifffahrtsmuseum in Spitz sieht man eindrücklich, wie Pferdestärke bei Schiffen funktionierte. Entlang der Donau gab es den Treppelweg, und etwa 60 Pferde zogen ein riesiges Tau, an dem gleich mehrere große Schiffe und einige Zillen hingen. Transportiert wurde stromaufwärts der Wein und stromabwärts aus den Alpen kam das „weiße Gold“ - das Salz.

Ortsportrait Rossatzbach geschichtlich

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Etwa 60 Pferde bildeten ein Gespann. Entlang des Treppelweges zogen sie mehrere große Schiffe und Zillen an einem riesigen Tau

Woher der Name Rossatzbach kommt, darüber erzählen sich die Bürger hier allerhand Geschichten. Doch er könnte tatsächlich von den Rössern kommen, so Bürgermeister Erich Polz: „Die Rösser konnten bei Dürnstein nicht weitermarschieren, da mussten sie übersetzt werden in kleinen Booten. Und in Rossatz gingen sie dann weiter.“ Aus den übersetzten Rössern wurde dann eben Rossatz.

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