„Alles auf Schiene“ im Garten
Im Garten von Familie Prokop in Grafenberg herrscht ganz schön viel Verkehr. Ein originales Eisenbahnsignal gibt den Modellzügen „freie Fahrt“. Das Schienennetz erstreckt sich quer durch den ganzen Garten: Die Züge fahren an Tomaten, Schnittlauch und Obstbäumen vorbei, ebenso an einem kleinen Teich und Gartenzwergen.
Bahnhöfe und Eisenbahnstrecken aus ganz Österreich sind im Garten der Familie verewigt: Neben Bahnhofsschildern von Lilienfeld, Göpfritz, Puchenstuben, Gaweinstal, Oberfalkenstein und dem Südbahnhof findet man die ehemalige Haltestelle in Grafenberg mit dem originalen Fahrkartenschalter. Darüber hinaus kann man unter einem Warteraumschild auf ausrangierten Sitzen aus diversen Zügen Platz nehmen und auch die Fahrzeugfront der Mariazellerbahn hat es in den Eisenbahngarten geschafft.
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„Freie Fahrt“ im Garten
Im Garten von Familie Prokop kann man Relikte von Bahnhöfen, Haltestellen und Eisenbahnstrecken aus Österreich „aufspüren“.
Einmal selbst Lokführer sein
„Die Franz-Josephs-Bahn fährt unweit des Museums vorbei“, sagt Werner Prokop, 30 Jahre alt und hauptberuflich Kreativlehrer in der HLW Hollabrunn. „Ich bin hier aufgewachsen. Es hat mich einfach interessiert, wo die Züge herkommen, wo sie hinfahren und was ihre Bedeutung für die Reisenden ist.“ Die Faszination für die Eisenbahn zieht sich durch die ganze Familie: „Wir sind ein Familienbetrieb, man kann das Ganze auch nur gemeinsam stemmen. Wenn irgendwo in Österreich ein schweres Ding herumsteht, holen wir es zu uns ins Museum.“
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 29.9.2016
Das Eisenbahnmuseum Grafenberg versteht sich bewusst als „Erlebnismuseum“: Besucher dürfen hier nicht nur auf Vitrinen starren, sondern können sich auch selbst als Lokführer versuchen und die Modelleisenbahn durch den Garten steuern, Schranken kurbeln, Stellwerke bedienen und Fahrkarten stempeln. Bei der „Langen Nacht der Museen“ am 1. Oktober hat Familie Prokop das Museum ab 16.00 Uhr geöffnet und bietet geführte Rundgänge an.
ORF
Das „blaue Wunder“ aus den Sechzigern
Das heißeste Eisen im Museum ist die „Transalpin“: In den Kellerräumlichkeiten fährt ein Modell im Maßstab 1:87 über die Gleise, beobachten kann man es von einem vor der Verschrottung geretteten Originalführerstand aus. Eine Zeitleiste zeigt die Entwicklung des „Transalpin“ im Laufe der Geschichte, in einem Schaukasten sind die ersten Entwürfe ausgestellt.
Der „Transalpin“ gilt nicht nur unter Eisenbahnfans als das „blaue Wunder aus den 60er-Jahren“, sagt Werner Prokop: „Es war eine aufstrebende Zeit nach dem Krieg, die Menschen wollten weit reisen. Die Österreichischen Bundesbahnen haben diesen Luxuszug auf die Schienen gestellt, der am Ende seiner Zeit auf der Franz-Josephs-Bahn unterwegs war. Ich bin auch selbst mit diesem Zug gefahren. Er war sehr bequem und das Design war zeitlos elegant.“
Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at