Nadelstiche gegen Schmerzen

Die wissenschaftliche Vermittlung von Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) ist einer der Schwerpunkte an der Donauuniversität Krems. Von Akupunktur und Co. können unter anderem Schmerzpatienten profitieren.

In der TCM werden Energiebahnen stimuliert. Patienten beschreiben die Akupunktur als leichtes, elektrischs Kribbeln. Nach kurzer Zeit lässt das Gefühl nach und man spürt die Nadeln nicht mehr. Verstärkt wurde die Wirkung durch sogenannte Moxa-Zigarren aus Beifußkraut, dazu kamen Tuina-Behandlungen, wo ebenfalls Meridiane und Akupunkturpunkte gezielt massiert werden. Schulmedizinische Schmerzmittel wirken entzündungshemmend sowie auf das zentrale Nervensystem.

„Akupunktur verbessert den Energiefluss“

„Die Akupunktur hat, soweit wir es wissen, ähnliche Effekte. Wir können zum Teil eine Endorphinausschüttung nachweisen, wir können teilweise durch eine Akupunkturnadel in der Magnetresonanz eine Veränderung der Aktivität in den zugeordneten Arealen nachweisen. Auch hier kommt es sowohl lokal - wie die Chinesen sagen - zu einer Verbesserung des Energieflusses, als auch periphär, im Gehirn, zu Aktivitäten, die wir im Sinn einer Schmerzreduktion nachweisen“, sagt Andrea Zauner-Dungl, Leiterin des Zentrums für TCM und Komplementärmedizin an der Donauuniversität Krems.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 24.10.2016

Auch die Forschung widmet sich immer öfter der TCM. So hat eine unabhängige Plattform von Wissenschaftern heuer 37 Studien mit insgesamt 15.000 Patienten zu Akupunktur gegen Kopf- und Nackenschmerzen bewertet. Das Ergebnis: „Es geht in die richtige Richtung“, so Zauner-Dungl. „Man kann sagen dass in diesen Studien gezeigt wurde, dass die Akupunktur einen gleich guten Effekt wie Physiotherapie, Massage oder andere therapeutische Verfahren hat, die klassisch bei solchen Schmerzsituationen eingesetzt werden. Sie haben gezeigt, dass der Effekt auch kurzfristig eintreten kann.“ Dass die Qualität der Studien verbesserbar ist, erklärt Zauner-Dungl mit den geringen finanziellen Mitteln, die für Studien in diesem Bereich zur Verfügung gestellt werden.

Traditionelle Chinesische Medizin hat eine jahrtausendelange Geschichte. Das Wissen wird auch im Zentrum für TCM und Komplementärmedizin an der Donauuniversiätt Krems weitergegeben. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Instituts wurde am Wochenende ein Symposium abgehalten.

Manuela Matl, noe.ORF.at

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