Schloss Loosdorf: Zinnfiguren und Scherben

Im Schloss Loosdorf (Bezirk Mistelbach) kann man eine der größten privaten Zinnfigurensammlungen Österreichs bestaunen. Außerdem können Besucher der Frage nachgehen, was es mit dem Scherbenzimmer auf sich hat.

14.000 Figuren sind im Schloss Loosdorf zu stillen Bildern arrangiert. Gesammelt hat sie der Schwieger-Großvater von Schlossherrin Verena Piatti, Ferdinand Piatti: „Er hat von Kindheit an Figuren gesammelt und durch die zwei Weltkriege waren viele Nachlässe da. Also er konnte gegen Speck und Eier Figuren tauschen und so hat er diese große Vielzahl an Figuren zusammengebracht“, erzählt Verena Piatti.

Zinnfiguren Sammlung Loosdorf Aufgespürt Schloss

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14.000 Figuren gibt es im Schloss Loosdorf zu sehen

Die Zinnfiguren sind sehr detailverliebt dargestellt und zeigen nicht nur Feuergefechte und Schlachten, sondern auch das Alltagsleben abseits des Krieges. „Bekannt ist ja der Zinnsoldat. Aber neben dem Zinnsoldaten gibt es eine Vielzahl an Darstellungen aus dem alltäglichen Leben“, sagt Piatti: „Wie man zum Beispiel sieht, wird bei einer Darstellung gerade das Schwein gefangen, daneben wird es ausgweidet, da wartet der Hund schon auf Abfälle. Dann sieht man auch spielende Kinder oder einen Bettelmönch, der auf einem Weinfaß steht und Brandreden hält.“

Das Scherbenzimmer

Seit Generationen sammelten die Grafen Piatti Porzellan namhafter Manufakturen aus der ganzen Welt. Was davon übrig ist, findet man im sogenannten Scherbenzimmer. Dort kann man sich ein ungefähres Bild davon machen, wie groß diese Sammlung gewesen sein muss.

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Eine ehemalige Sammlung als Scherben arrangiert

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„NÖ heute“, 27.10.2016

„Das Porzellan war im Krieg in Kisten verpackt und wurde im Keller eingemauert. Es wurde aber von den Russen gefunden und zerschlagen“, sagt die Schlossherrin. Ferdinand Piatti habe die Scherben dann einfach aufgelegt, später wurden sie nach Manufakturen geordnet. Besucherinnnen und Besucher können das Scherbenzimmer und die 14.000 Zinnfiguren noch bis Mitte November im Schlossmuseum bewundern.

Sofija Nastasijevic, noe.ORF.at

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