Multi-Talent Vitamin D stärkt Gesundheit

Vitamin D-Mangel ist in Österreich im Winter weit verbreitet. Etwa 50 Prozent der Österreicher sind unterversorgt. Ein Mangel des Sonnenvitamins kann zu vielen Krankheiten führen. Im Winter helfen laut Ärztin nur Präparate.

Ein Vitamin D-Wert zwischen 30 und 60 Nanogramm pro Milliliter gilt als Normalwert. Kontrolliert werden kann das mit einem Blutbefund. Doris Linsberger, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Krems und Wien, sieht solche Werte aber nur selten. Bei ihren Patientinnen beobachtet die Ärztin durchwegs Vitamin D-Mangel mit Werten um circa 20 Nanogramm pro Milliliter.

„Nördlich des 35. Breitengrades wissen wir, dass wir, vor allem im Winter, eigentlich kaum Möglichkeit haben Vitamin D in der Haut zu erzeugen“, erklärt Linsberger. Denn Vitamin D kann zwar über die Nahrung, wie etwa fettem Fisch, Pilzen, Butter oder Milch, aufgenommen werden, muss aber immer durch die Sonne aktiviert werden.

Ärztin rät zu Vitamin D-Präparaten

Weil ein ausreichender Vitamin D-Spiegel laut Expertin - zumindest im Winter - nicht über die Nahrung erreicht werden kann, rät die Ärztin zu Nahrungsergänzungsmitteln. Denn nur so könne die aktivierte Form des Vitamins eingenommen werden, ohne dass es zusätzlicher Sonneneinstrahlung bedarf. Dennoch sollten die Präparate immer mit etwas Fettem eingenommen werden, wie einem Butterbrot oder einem Glas Milch.

Das fettlösliche Vitamin D ist für viele Prozesse im Körper wichtig. „Es ist verantwortlich für die Aufnahme von Kalzium und Phosphat im Darm aus der Nahrung, für den Einbau im Knochen. Wir wissen, dass in fast allen Organen des Körpers, in fast allen Zellen des Körpers Rezeptoren für das Vitamin D zu finden sind“, erklärt Linsberger.

Vitamin D hat Einfluss auf Diabetes

„Damit hat das Vitamin D einen massiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, auf den Stoffwechsel oder auf das Immunsystem.“ Außerdem verbessert das Sonnenvitamin die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse und hat damit auch einen Einfluss auf Diabetes.

Die Verzehrempfehlung für Vitamin D liegt bei 800 bis 1000 Einheiten täglich, das sind etwa 20 Mikrogramm. Die Dosierungen der Präparate sind unterschiedlich: Es kann täglich oder auch in ein- oder zwei Wochendosen eingenommen werden. Dabei könne man laut der Fachärztin eigentlich nichts falsch machen.

„Wir kennen Mangelkrankheiten, wie die Rachitis oder die Osteomalazie, den weichen Knochen bei Erwachsenen, aber wir kennen eigentlich keine Überdosierung. Wobei in allen Beipackzettel vor der Überdosis gewarnt wird, ist die noch nie beobachtet worden“, erklärt Linsberger. Seinen Namen hat das Vitamin D eigentlich zu unrecht, denn biochemisch betrachtet gehört das Sonnenvitamin zu den Hormonen.

Pia Seiser, noe.ORF.at