Mit wenigen Klicks Geschichte erleben
Im Dorfmuseum von Großengersdorf sind Topothekar Josef Rögner und sein Team ehrenamtlich am Werk. Fotos aus der Ortsvergangenheit, von Objekten und Urkunden werden eingescannt, damit die Topothek von Großengersdorf laufend erweitert werden kann. Im Jänner ging man damit online. Großengersdorf wurde so zur 100. Topothek des Landes. Bei der Topothek handelt es sich um ein Online-Archiv, das Geschichtsmaterial aus Privatbesitz zugänglich macht. Dabei ist jeder aufgerufen, etwas beizutragen.
ORF
Im Dorfmuseum von Großengersdorf kümmern sich zahlreiche Freiwillige um die Topothek
Sendungshinweis
„Niederösterreich heute“, 8.2.2017
Bilder, Dokumente, Karten sowie Bild- und Tondokumente werden gesammelt, archiviert und im Internet für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Dachorganisation ist das Institut für internationale Archivforschung (ICARUS), unterstützt vom Niederösterreichischen Landesarchiv. Die Topothek sei ein spannendes Werkzeug, um auf Geschichtsforschung zu gehen, mehr über die Heimatgemeinde zu erfahren und zur Identität eines Ortes beizutragen, sagt Thomas Aigner, der Präsident des Instituts. Gleichzeitig werde damit Wissen aus Privatbesitz gesichert und zugänglich gemacht, das sonst vielleicht im Lauf der Jahre verloren ginge.
Kindheitserinnerungen und Ausstellungsstücke
In der Topothek Großengersdorf treffen Interessierte auf Kindheitserinnerungen oder historische Ereignisse, wie das erste Auto in Großengersdorf, mit dem man 1928 gemeinschaftlich zum Markt fuhr. Auch die Objekte des Dorfmuseums Großengersdorf sind nun online abgebildet. Interessierte können sich historische Backtröge, Werkstätten von Handwerkern, vom Sattler bis zum Schmied, oder die Erntemaschinen des Museums ansehen.
ORF
Das erste Auto in Großengersdorf ist eines von vielen historischen Ereignissen, die online nachzulesen sind
Gründer der Plattform ist der Sammler Alexander Schatek, der anlässlich der 100. Topothek erfreut Bilanz zieht. Es habe sich durch die Arbeit der Freiwilligen in den Gemeinden ein Erfolgsprojekt entwickelt, das heute einen spannenden Einblick in private Archive gebe, sagt er. Bewohner können auf die Reise in die Vergangenheit ihrer Gemeinde gehen, auch Interessierte von außerhalb können viel entdecken.
Nicht zuletzt konnte durch die Topothek Großengersdorf auch ein Irrtum aufgeklärt werden. Im Dorfmuseum von Großengersdorf wurde aus der Bürgermeistergalerie ein falsches Bild entfernt. Wie sich bei der Recherche für die Topothek herausstellte, zeigt es nämlich gar keinen Bürgermeister.