Reiten: Ein Sport für jedes Alter

Dass Reiten nicht nur ein Sport für junge Mädchen ist, beweisen die Reiter im Reitverein Wiener Neustadt. Dort trainieren Reiter im Alter von vier bis 78 Jahren. Beim Reiten werden viele verschiedene Muskeln beansprucht.

Konzentration, Koordination, Balance und vor allem Körperspannung sind beim Reiten gefragt. „Reiten ist eine sehr umfassende Sportart. Angefangen von der Rückenmuskulatur über die Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur bis hin zum Beckenboden, der sehr gut trainiert wird, sonst aber nur sehr schwer trainiert werden kann“, erklärt Verena Zach, Reittrainerin und Obfrau des Wiener Neustädter Reitvereins.

Senioren halten sich durch Reiten gesund

Die Reiter im Alter von vier bis 78 Jahren kommen aus unterschiedlichen Gründen in den Reitunterricht, erklärt Zach. „Bei den Kleinen geht es eher darum, dass sie Gesellschaft haben unter Gleichaltrigen sowie Spaß und Spiel. Die Älteren kommen aus Liebe zum Pferd und die Senioren, also die älteste Generation, kommen, um sich gesund zu halten.“

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Sendungshinweis

„NÖ heute“, 17.4.2017

Ingrid Hornsteiner begann vor fünf Jahren nach einer schweren Krankheit und Bettlegrigkeit mit dem Reitsport. Ihre Herzwerte waren sehr schwach. Durch das Reiten wurde die 77-Jährige wieder fit. „Gesundheitlich geht es mir jetzt wesentlich besser. Der Internist ist sehr zufrieden mit meinen Fortschritten. Bei 75 Watt habe ich jetzt 85 Prozent der Soll-Leistung und ich möchte natürlich auf 100 Prozent kommen - über das Reiten wieder“, so Hornsteiner.

„Nur wer nicht aufsteigt, kann nicht herunterfallen“

Bei älteren Personen stimmt die Trainerin den Unterricht auf die jeweilige Befindlichkeiten ab. „Im Reitsport gilt für alle - egal, ob alt oder jung: Nur wer nicht aufsteigt, kann nicht herunterfallen. Bei älteren Menschen ist natürlich zu beachten, ob es Vorerkrankungen gibt“, erklärt Zach. „Ich muss einschätzen, ob ich diese Person mit den jeweiligen Befindlichkeiten auf das Pferd setzen kann oder nicht. Und wenn ja, ist es oft tagesabhängig, ob es jedes Mal zur Reitstunde kommt. An schlechten Tagen trinke ich einen Kaffee mit dem Senior und schicke ihn wieder nach Hause. An guten Tagen wird eine Reitstunde funktionieren und Spaß machen.“

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Die 77-jährige Ingrid Hornsteiner begann nach einer schweren Krankheit mit dem Reitsport

Osteoporose ist eine besonders bei älteren Frauen häufig vorkommende Krankheit. Auf diese Krankheit nimmt die Reitlehrerin besonders Acht, da bei die Verletzungsgefahr bei einem Sturz besonders hoch ist. Daher setzt Zach bei Menschen mit Osteoporose auf gut, besonders in Hinblick auf Senioren, ausgebildete Trainer sowie auf routinierte, ruhige und zuverlässige Pferde.

Auch psychische Gesundheit profitiert

Neben der körperlichen Gesundheit profitiert beim Reiten auch die Psyche. „Diese Energie, die Pferde auf den Menschen übertragen - ich glaube, die kriegt man durch nichts Anderes. Noch dazu die dreidimensionale Schwingung, die der Pferderücken mit sich bringt ist etwas ganz Spezielles“, so Zach, „die psychische Komponente ist natürlich erfüllt und wir haben regelmäßig strahlende Reiter.“

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NÖ heute-Fitnessexperte Philipp Körper probierte das Reiten

Fitnessexperte: „Erste Reitstunde sehr angenehm“

Für „Niederösterreich heute“ probierte Fitnessexperte Philipp Körper das Reiten aus und absolvierte im Wiener Neustädter Reitverein seine erste Reitstunde. Anfänger erlernen zuerst den korrekten Sitz an der Longe. Bei unterschiedlichen Übungen auf dem Pferd lernt der Reiter, die Balance und Sicherheit zu finden. Außerdem muss sich der Reiter wie auch das Pferd aufwärmen.

Körper resümmierte: „Meine erste Reitstunde war sehr angenehm. Zum Einen sind die Dehnungsübungen auf dem Pferd sehr angenehm für den Rücken und für den Schultergürtel. Es verbessert die Haltung, ich fühle mich jetzt aufgerichtet, und die Interaktion mit dem Tier ist auf jeden Fall etwas ganz Besonderes.“