Mit Achtsamkeit den Stress reduzieren

Stress dominiert bei vielen Menschen den Alltag. Achtsamen Umgang mit sich selbst kann man aber lernen. Die NÖ Gebietskrankenkasse bietet bis zum Sommer Schnupperkurse für sogenannte Achtsamkeitsspaziergänge an.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 29.5.2017

Eine einfache Einstiegsübung, um achtsamer durchs Leben zu gehen, ist eine „Lauschübung“. Dabei schließt man die Augen und hört auf alle Geräusche. Das können Geräusche aus der Natur sein wie Vogelgezwitscher oder Blätterrauschen, aber auch von Menschen geschaffene Geräusche wie Gespräche oder laufende Automotoren. Was man damit lernen kann, ist, sich Zeit zu nehmen, zur Ruhe zu finden und im Moment zu verweilen. Was einfach klingt, erfordert aber anfangs viel Konzentration.

„Die Aufmerksamkeit nach innen richten“

„Achtsamer zu sein lernt man dadurch, dass man tagsüber immer wieder innehält, und die Aufmerksamkeit nach innen richtet. Das ist eine Schulung zur Selbstwahrnehmung. Fragen, die man sich stellen kann, sind zum Beispiel ‚Was denke ich gerade?‘, ‚Wie fühle ich mich gerade?‘, ‚Wie geht es mir körperlich im Moment?‘“, sagt Sabine Schuster, Achtsamkeitstrainerin aus Tribuswinkel (Bezirk Baden).

Spaziergang Weinberge Achtsamkeit

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Bei den Achtsamkeitsspaziergängen lernt man, jeden Schritt bewusst zu setzen

„Der nächste Schritt ist, zu lernen, die Beobachtungen wertfrei zu sehen, nicht gleich zu interpretieren beziehungsweise dann auch nachzugeben, wenn ich feststelle, ich habe Hunger oder ich bin durstig. Viele Menschen auf PC-Arbeitsplätzen spüren zum Beispiel gar nicht, welche Bedürfnisse sie gerade haben, weil sie so intensiv beim Arbeiten sind“, erklärt Schuster. Auch Bewegungen werden bei ihren Achtsamkeitsspaziergängen mit voller Konzentration auf jeden Schritt geübt.

Studien zu Burn-out-Vorbeugung

All diese Übungen helfen Stress abzubauen, sie wirken auf die Selbstwahrnehmung und die Konzentrationsfähigkeit. In Deutschland wurden die Auswirkungen derartiger Übungen wissenschaftlich erforscht. Menschen, die mehrere Wochen Achtsamkeit trainiert haben, wurden untersucht. „Man hat festgestellt, dass die Gehirnmasse sich verändert. Die graue Gehirnmasse reduziert sich normalerweise bei Stress. Bei den Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die graue Gehirnsubstanz bei regelmäßigen Achtsamkeitsübungen aber wächst.“

Spaziergänger Weinberge Achtsamkeit

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Spaziergänge in der Natur helfen Stress zu reduzieren

Daher nimmt man an, dass Achtsamkeitsübungen der Stressprävention dienen, und auch eine gute Burn-out-Prophylaxe sein könnten", so Schuster. Doch nur, wenn man auch regelmäßig übt: Zehn bis 15 Minuten an mindestens sechs Tagen pro Woche sollten es schon sein. Dann stellt sich laut Studien in einigen Wochen auch meist eine Wirkung ein.

Manuela Matl, noe.ORF.at

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