Bad im Eiswasser für mehr Abwehrkräfte

Kältetraining wird bei Sportlern immer beliebter. Ein Bad im bis zu null Grad kalten Eiswasser soll die Abwehrkräfte und die mentale Stärke fördern. Zwei Niederösterreicher unterrichten diese so genannte Wim Hof-Methode.

Mit Shorts den Kilimandscharo besteigen oder knapp zwei Stunden im Eiswasser verweilen - das alles schaffte der „Iceman“, der Niederländer Wim Hof. Daher entwickelte er eine eigene Methode für Kältertraining. Diese Methode unterrichten Dominik Gräf aus Zöbern (Bezirk Neunkirchen) und Mathias Berger aus Eichgraben (Bezirk St. Pölten).

Mit Atmen auf Eiswasser vorbereiten

Bevor es ins Eiswasser geht muss zuerst das Atmen trainiert werden und der Geist auf die bevorstehende Aufgabe vorbereitet werden. Zu Beginn werden dreißig bis vierzig tiefe Atemzüge gemacht. Immer wieder wird die Luft angehalten. „Man spürt sofort einen Energieschub im Körper, der Kopf wird klarer", erklärt Dominik Gräf, „das Atmen wirkt auf körperlicher Ebene, der Körper wird mit Sauerstoff und Energie angereichert und in einen basischen Zustand gebracht. Wir verändern die Chemie im Körper.“

Der Einstieg ins Eiswasserbecken

NÖ heute-Fitnessexperte Philipp Körper und Freundin Patricia wagten sich in das zwei Grad kalte Eisbad.

Während des Atemtrainings ist es wichtig auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören. „Es kann sein, dass einem leicht schwindlig wird. Man darf sich da selbst nicht unter Druck setzten, es gibt keinen Zwang etwas zu erreichen. Bei Schwindel sollte man mit den Atemübungen aufhören“, so Gräf. Das Immunsystem wird durch das Atmen gestärkt. Im Kampf gegen Erkältungen kann der Körper so unterstützt werden.

Kälte stärkt Venen und Immunsystem

Nach dem Atemtraining wird das Eisbad vorbereitet. Das Wasser hat zwischen zehn und null Grad. Nach einer Einweisung durch die Instruktoren geht es schließlich ins Eiswasser. Das Wichtigste sei laut Berger nicht zu zögern und zügig einzutauchen. „Die Kälte hilft die Venenmuskeln zu stärken. Das hat Sebastian Kneipp schon gesagt. Was wir machen, ist der umgekehrte Saunaeffekt", erklärt Berger.

„Das Eisbad ist sehr durchblutungsfördernd. Wir stärken den Braunfettanteil des Körpers, der ist zuständig für thermische Energie“, so Berger. Zudem werde das Immunsystem angekurbelt. Voraussetzung für das Bad im Eiswasser sei aber, dass man bei bester Gesundheit ist, so der Experte.

Kältetraining unter der Dusche

Ein effizientes Kältetraining kann auch ohne Eiswasserbecken durchgeführt werden. Die Dusche reicht als Trainingsort. „Man sollte sich zunächst ganz normal duschen und dann als Einstieg 30 Sekunden kalt duschen", so Berger. „Dabei sollte man sich entspannen, die Schultern öffnen und ruhig und entspannt weiteratmen. Am Anfang kann man den Kopf aussparen, später kann man den Kopf mit einbeziehen.“ Später kann die Kaltwasserdusche dann weiter ausgedehnt werden. Wichtig sei immer auf den eigenen Körper zu hören.

Manuela Matl, noe.ORF.at

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