HCB: Blaukalk wurde auch in NÖ verwertet

Zum Umweltskandal in Kärnten wurde nun ein weiteres Detail bekannt: Das Umweltgift HCB dürfte teils bei der Verbrennung von Blaukalk in der Wietersdorfer Zementfabrik entwichen sein. Blaukalk wurde auch in NÖ verwertet, die Verarbeitung wurde eingestellt.

Genauso wie die Wietersdorfer Zementfabrik bezog auch die Firma Wopfinger Baustoffindustrie aus Wopfing in der Gemeinde Waldegg (Bezirk Wr. Neustadt) Blaukalk aus Kärnten, konkret von der Deponie der Donau Chemie in Brückl. Im Vorjahr waren es 2.800 Tonnen, heuer 1.280 Tonnen, die unmittelbar verwertet wurden, hieß es seitens der Firma Wopfinger.

Wopfinger stoppte Blaukalkverbrennung

Man betonte aber, dass man als einziges Zementwerk weltweit eine thermische Nachverbrennung in Betrieb habe. Bei 900 Grad Celsius würde die Anlage das Abgas von allfälligen Inhaltsstoffen wie dem Umweltgift HCB reinigen. Auf den Vorfall im Kärntner Görtschitztal, wo HCB in Milch festgestellt wurde, reagierte man dennoch: Wopfinger stoppte die Verarbeitung von Blaukalk. Man wolle die weiteren Entwicklungen abwarten, hieß es aus der Pressestelle der Firma.

Land wird Bodenproben entnehmen

Nach Angaben der Abteilung Umwelt- und Energierecht des Landes Niederösterreich wurde das Zementwerk in Wopfing zuletzt am 31. Oktober überprüft, generell würde es alle drei bis vier Monate kontrolliert. Beanstandungen hätte man bisher aber nicht festgestellt, sagte Josef Muttenthaler, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energierecht des Landes. Dennoch sollen in ein, zwei Wochen Bodenproben entnommen werden, nur um sicherzugehen, dass es keine HCB-Verunreinigung gibt, so Muttenthaler.

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