Auftakt für Landesausstellung 2017

Die Landesausstellung 2015 ist erst vor wenigen Tagen zu Ende gegangen, jetzt laufen die Vorbereitungen für 2017. Am Freitag war der Spatenstich für die Restaurierung des Schlosses in Pöggstall. Neun Millionen Euro werden hier investiert.

Noch ist es ruhig um das Schloss, das mitten in Pöggstall (Bezirk Melk) liegt, doch das wird sich bald ändern. 511 Tage bleiben noch bis zur Eröffnung der Landesausstellung im Jahr 2017. Schon jetzt beginnen deshalb die Renovierungsarbeiten im Schloss Pöggstall, denn es soll das Herzstück der Austellung werden. Rund neun Millionen Euro werden in die Renovierung des Bauwerks inklusive Infrastrukturmaßnahmen investiert. Am Freitag gab Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) mit einem Spatenstich den Startschuss für die Arbeiten.

Die 500 Jahre alte Fassade wird mit neuen Konservierungsverfahren erhalten und restauriert. Erste Arbeiten am Schloss haben schon jetzt zu überraschenden Neuentdeckungen geführt, verrät Kurt Farasin, Geschäftsführer der Landesausstellung: „Es sind 500 Jahre alte Wandmalereien aufgetaucht und eine gotische Halle. Die Archäologen haben bei Grabungen eine steinerne Kanonenkugel sowie einen vier Meter tiefen Abgang gefunden.“ Das Schloss Pöggstall, das „hunderte Jahre vor sich hingeschlummert hat“, gehe damit einer neuen Zeit entgegen.

Ein „Kulturjuwel“ mit Geschichte

Mit seinem Innenhof und den Arkaden mit Renaissance-Elementen zählt das seit 1986 im Besitz der Gemeinde befindliche Schloss laut dem Landespressedienst zu den „Kulturjuwelen“. Ursprünglich als Wasserburg errichtet, stammt der Kern des Schlosses aus dem 13. Jahrhundert. Ein Ausbau erfolgte unter der Herrschaft von Kaspar von Roggendorf Ende des 15. Jahrhunderts.

Von 1795 bis 1919 gehörte das Schloss im Bezirk Melk den Habsburgern und bis 1986 der Republik Österreich. Seit 1988 beherbergt es ein Museum für Rechtsgeschichte - mit einer original erhaltenen Folterkammer aus dem Jahr 1593 - sowie die Sammlung für Rechtsgeschichte des Landes Niederösterreich.

Thema: „Alles was Recht ist“

„Alles was Recht ist" ist derzeit der Arbeitstitel, unter dem die Ausstellung stattfinden soll. Sie setzt sich damit auseinander, wie sich eine Gemeinschaft im Wandel der Zeit über Familie, Dorf, Land oder Stadt organisiert. Außerdem werden Herausforderungen, aber auch Verantwortungen jedes Einzelnen in der Gesellschaft beleuchtet.

In der Gemeinde erhofft man sich von der Landesausstellung langfristige Auswirkungen. Das Schloss soll „das Begegnungsherz des südlichen Waldviertels werden, ein Kulturzentrum, auch nach der Landesausstellung“, so Bürgermeisterin Margit Straßhofer (ÖVP). Ein weiteres Projekt, von dem Pöggstall auch nach der Landesausstellung profitieren soll, wird der neugestaltete Vorplatz des Schlosses sein.

Links:

• Landesausstellung 2017 in Pöggstall (noe.ORF.at; 10.4.2014)
• 280.000 besuchten „Ötscherreich“ (noe.ORF.at; 4.11.2015)