Wurst aus Niederösterreich für den Vatikan

Michael Schmidtkunz aus Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) beliefert künftig die Schweizer Garde mit seiner Wurst. Die „Salsiccia per la Guardia del Papa“ überzeugte bei einer internationalen Blindverkostung im Vatikan.

30 Mitglieder der päpstlichen Garde wählten die „Salsiccia per la Guardia del Papa“ zur besten Wurst. Einen Tag lang dauerte die Verkostung. Schmidtkunz konnte sich mit seinem Produkt gegen 35 Mitbewerber behaupten. Für die nächsten fünf Jahre liefert er die eigens für die Schweizer Garde kreierte Wurst in den Vatikan. Das Fleisch für die Wurst stammt von schottischen Angusrindern, die Schmidtkunz in der Nähe seines Gutshofes Hohenlehen in Hollenstein an der Ybbs züchtet.

Bauer und Kuh

ORF NÖ

Michael Schmidtkunz bei seinen Angusrindern

Die Kühe haben besonders feinmarmoriertes Fleisch. Dieses hat laut Schmidtkunz „besonders viel intermuskuläres Fett". Das sei kein schlechtes Fett, das „die Leute dick macht“, so Schmidtkunz. „Im Gegenteil, es macht das Fleisch schön saftig und besonders geschmackvoll.“ Neben dem Fleisch vom Angusrind sind Kapern, Pistazien, Paprika, italienische Kräuter und Schweizer Bergkäse in der Wurst verarbeitet.

Wurst für Garde, Fleisch für Papst

Das Maß der Wurst ist angelehnt an das Gründungsjahr der Schweizer Garde. „Die Schweizer Garde wurde 1506 gegründet und wir haben das Maß 15 mal sechs und somit ist der Konnex zum Gründungsjahr der Schweizer Garde gegeben“, erklärt Schmidtkunz. Auch der Name der Wurst ist speziell. Sie heißt „die Auferstehung“, weil sie kurz vor Ostern im Vatikan präsentiert wurde. Der Gutsbesitzer beliefert den Vatikan aber nicht nur mit seiner Wurst. Seit sechs Jahren liefert er auch Fleisch an den emeritierten Papst Benedikt XVI.

Wurst für Schweizer Garde

ORF NÖ

Wurst für die Schweizer Garde

„Ich habe geglaubt, er tickt nicht ganz richtig“

Die Wurst wird in einer kleinen Fleischerei in Waidhofen an der Ybbs von Fleischer Hans Pöchhacker produziert. Gemeinsam mit seiner Frau führt er die Fleischerei und das angeschlossene Geschäft als Familienunternehmen. Seit einigen Jahren schon produziert er Wurst für Schmidtkunz. Pöchhacker konnte es zunächst nicht glauben, als Schmidtkunz ihm von seinen Plänen, eine Wurst für die Schweizer Garde zu machen, erzählte. „Er ist zu mir gekommen und hat gesagt, dass er Proben haben möchte, die er zur Schweizer Garde runterführen kann. Eigentlich hab ich geglaubt, er spinnt ein bisschen oder tickt nicht ganz richtig. Er hat aber dann keine Ruhe gegeben und schließlich und endlich haben wir dann vier Proben gemacht und mit denen ist er dann runtergefahren."

Fleischer

ORF NÖ

Fleischer Hans Pöchhacker

Am 4. Mai geht schließlich die erste Wurstlieferung der „Salsiccia per la Guardia del Papa“ Richtung Vatikan. 600 Würste werden von Schmidtkunz persönlich an die Schweizer Garde übergeben. Die Wurst wird es künftig auch in allen Klöstern in Niederösterreich und in der Fleischerei Pöchhacker geben.