Nach Vergewaltigung: Zweiter Mann in Haft

Nach der Vergewaltigung einer 15-Jährigen in Tulln sind nunmehr zwei Verdächtige in Haft. Am späten Mittwochabend stellte sich ein Somalier bei der Polizei, so Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Der Mann, der sich Mittwochabend der Polizei stellte, wurde festgenommen und befragt. Er soll bestritten haben, das Mädchen vergewaltigt zu haben. Laut Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten gebe es nach den entnommenen DNA-Proben jedoch eine eindeutige Beweislage: „Diese DNA-Proben wurden in einem zweiten Schritt mit dem Material, das am Opfer sowie an der Kleidung des Opfers sichergestellt worden ist, abgeglichen, und als Ergebnis dieses Abgleichs wurden derzeit zwei Personen identifiziert und festgenommen.“ Für beide Männer soll die Untersuchungshaft beantragt werden.

Die zwei Verdächtigen seien zuletzt in einem Containerdorf in Tulln untergebracht gewesen, so Bien. „Den uns vorliegenden Informationen zufolge handelt es sich um Asylwerber. Es handelt sich um zwei junge Erwachsene, die über 18 und unter 21 Jahre alt sind. Einer hat die afghanische und der andere die somalische Staatsangehörigkeit“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten gegenüber noe.ORF.at.

Polizei führt weitere Vernehmungen durch

Ob nach einem dritten Verdächtigen gefahndet werde, wollte Bien am Freitag auf Anfrage „aus kriminaltaktischen Gründen“ nicht sagen. Das Opfer werde kontradiktorisch zu befragen sein, fügte er hinzu. Auch seitens der Polizei hieß es, dass weitere Vernehmungen anstünden.

Die 15-Jährige hatte angegeben, in den Abendstunden des 25. April vergewaltigt worden zu sein. Sie sprach den Ermittlern zufolge von drei Tätern. In der Folge mussten 59 Männer über Anordnung der Staatsanwaltschaft DNA-Proben abgeben. Es handelte sich laut Polizeisprecher Johann Baumschlager um 34 Asylwerber in drei Containerdörfern und um weitere 25, die privat in Tulln untergebracht sind. Erstmals in Österreich wurde eine Massen-DNA-Prüfung durchgeführt.

Tulln nimmt vorerst keine weiteren Flüchtlinge

In Tulln will man vorerst keine weiteren Flüchtlinge aufnehmen. Laut dem Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) brauche die Gemeinde, die viel für die Flüchtlingshilfe geleistet habe, eine Pause. Zu den aktuellen Vorgängen meint er: „Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern, die das Gastrecht missbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert.“

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