Schlumberger: Bad Vöslau geht leer aus

Schlumberger verlagert seine Sekt-Produktion von Wien ins Burgenland. Hoffnung auf den neuen Produktionsstandort hatte sich auch Bad Vöslau (Bezirk Baden) gemacht, doch auch dort soll die bestehende Produktion aufgelassen werden.

Bad Vöslau hatte sich große Hoffnungen gemacht, der neue Standort für die Produktion zu werden, die Gemeinde hatte großes Interesse bekundet. In Bad Vöslau hatte Robert Alwin Schlumberger 1842 erstmals in Österreich Schaumwein nach der Champagnermethode erzeugt. Das Stammhaus besteht noch, ebenso wie eine Produktion und eine große Lagerhalle.

Standort bleibt noch etwa zehn Jahre

In Bad Vöslau sind zwei Mitarbeiter beschäftigt, der Standort soll noch etwa zehn Jahre erhalten bleiben, hieß es auf Anfrage von noe.ORF.at. Eine Abwanderung der Produktion aus Wien war bei Schlumberger schon länger ein Thema. Es sei nicht wirtschaftlich, an zwei Standorten zu produzieren, eine Zusammenlegung beider Werke in Bad Vöslau wäre sinnvoll, hatte Schlumberger noch im Vorjahr argumentiert. Eine Ansiedlung scheiterte jedoch am Preis und der Größe des verfügbaren Grundstücks, hieß es aus der Firmenzentrale.

„Wegen der Größe und natürlich des Preises“, habe man sich für den Standort im Burgenland entschieden, erklärte Schlumberger-Chef Eduard Kranebitter am Montag gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Schlumberger kaufte das 122.000 Quadratmeter große Grundstück auf der Grünen Wiese dem Land Burgenland ab. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, das gesamte Investment liege bei mehr als 50 Millionen Euro, sagte Kranebitter.

Produktion soll 2020 aufgenommen werden

Die 25 bis 30 Wiener Produktionsmitarbeiter müssen zum neuen Werk pendeln. Für die tägliche An- und Rückreise sei laut Schlumberger ein Shuttlebus geplant. Baubeginn für die neue Produktionszentrale ist Mitte 2018. Die Fertigstellung sei „vor dem Sommer 2020“ geplant. Die Übersiedlung von Wien nach Müllendorf nahe der Grenze zu Niederösterreich beginnt Mitte 2019. Schlumberger setzte im vergangenen Jahr 177,5 Millionen Euro um. Das Unternehmen produziert im Jahr zwischen sechs und sieben Millionen Flaschen Sekt.

Links: