Wildnisgebiet Dürrenstein wird Weltnaturerbe

Das UNESCO-Welterbekomitee hat am Freitag in Krakau bekannt gegeben, dass das Wildnisgebiet Dürrenstein (Bezirk Scheibbs) zum Weltnaturerbe erhoben wird. Damit wird es das erste Weltnaturerbe in Österreich.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein beherbergt echte Urwälder, die noch nie eine Axt gesehen haben. Der Urwald war für Forstarbeiten stets uninteressant, weil das Holz auf Grund der Kessellage nicht abtransportiert werden konnte. Seit 2002 ist das Wildnisgebiet Dürrenstein offiziell Naturschutzgebiet. Mit der Auszeichnung zum UNESCO-Weltnaturerbe reiht es sich nun in die prominente Liste von Weltnaturerbestätten wie dem Yellowstone National Park, den Galapagos-Inseln oder den Südtiroler Dolomiten ein.

Dürrenstein

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Seit der letzten Eiszeit wurde im Wildnisgebiet Dürrenstein nicht in die Natur eingegriffen

Erstes Weltnaturerbe in Österreich

„Wir können zu Recht stolz auf unser einzigartiges Wildnisgebiet sein. Das erste Weltnaturerbe Österreichs in Niederösterreich zu beheimaten ist eine riesige Auszeichnung und bestätigt den Wert und auch die Erfolge unserer Naturschutzarbeit im großen Naturland Niederösterreich", so der für den Naturschutz in Niederösterreich zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Das Wildnisgebiet Dürrenstein erstreckt sich auf einer Fläche von 3.500 Hektar im südlichen Teil des Bezirks Scheibbs, nahe des Ötschers und an der Grenze zur Steiermark. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Unberührtheit ist es das erste und einzige Wildnisgebiet Österreichs. Die Schutzkategorie „Wildnisgebiet“ bezeichnet die höchste Schutzkategorie gemäß IUCN (Weltnaturschutzorganisation) und unterliegt damit noch höherem Schutz als z.B. Nationalparke.

Dürrenstein

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Charakteristisch für den Urwald ist der hohe Totholzanteil im Wald

Heimat für seltene Tiere und Pflanzen

Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen 400 bis 1.000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für seltene Arten wie den Habichtskauz, den Luchs und viele weitere besondere Tier- und Pflanzenarten. Den Grundstein für den Erhalt der Urwälder hatte 1875 der damalige Besitzer Albert Rothschild gelegt, der verfügt hatte, dass der sogenannte Rothwald nicht forstlich genutzt und sich selbst überlassen werden soll.

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