Zehn-Punkte-Programm für Bauern

Junge Menschen zieht es wegen der besseren Infrastruktur oft in die Stadt. Der niederösterreichische Bauernbund will die Regionen mit einem Zehn-Punkte-Programm stärken und damit die bäuerlichen Strukturen erhalten.

Wichtigster und erster Punkt in den neuen Bauernbund-Leitlinien ist ein klares Bekenntnis zur Heimat und ihren Menschen. „Wir sind stolz auf unsere Heimat und brauchen uns nicht zu verstecken. Kirchtürme prägen unsere Landschaft, das ist unsere Heimat und unsere Identität. Das kann uns niemand wegnehmen, das wollen wir auch nicht verbergen. Wir fordern den Respekt von anderen Kulturen uns gegenüber ein, den wir anderen entgegenbringen“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Ebenso sollen die kleinen und mittelgroßen Bauernhöfe in Niederösterreich gestärkt werden. „Das hilft nicht nur den Bauern, sondern auch unseren Regionen. Denn die bäuerlichen Betriebe sind die größten Privatinvestoren im ländlichen Raum.“ 94 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Niederösterreich werden von Familien geführt. In der nächsten Agrarperiode der EU müsse ein Schwerpunkt auf die Förderung der Familienbetriebe gesetzt werden, so Pernkopf.

Aufhebung der Russland-Sanktionen gefordert

Zur Stärkung der Familienbetriebe fordert der Bauernbund zudem, dass die Russland-Sanktionen aufgehoben werden. Russland hatte nämlich im Gegenzug zu den von der EU verhängten Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts weitreichende Einfuhrverbote für Lebensmittel verhängt. Darüber hinaus sollten die Regionen dem Bauernbund zufolge wieder selbstbestimmter werden und weniger EU-fremdgesteuert. Klare Herkunftskennzeichnungen sollen den Bauern im Kampf gegen billige Importprodukte aus dem Ausland helfen, die oft nicht dem österreichischen Produktionsstandard entsprechen.

Bauernbund Pressekonferenz Regionen

NÖ Bauernbund/Erich Marschik

Bauernbundobmann Hermann Schultes, Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger, Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (v.l.)

Der niederösterreichische Bauernbund macht sich in seinem Zehn-Punkte-Zukunftsprogramm zudem dafür stark, dass auf dem Land gleichwertige Lebensverhältnisse wie in der Stadt geschaffen werden: von Bildungsangeboten über Gesundheitseinrichtungen, schnellerem Internet und flächendeckendem Handynetz bis hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln und der Möglichkeit, Bargeld aus einem Bankomaten zu beheben.

Tanner: „Mein Weg ist hier in Niederösterreich“

Spekulationen, dass die niederösterreichische Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner einer künftigen Regierung von ÖVP und FPÖ als Ministerin angehören könnte, kommentiert sie am Rande der Pressekonferenz in Maria Taferl (Bezirk Melk) folgendermaßen: „Mein Weg ist hier in Niederösterreich für Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern.“ Das Zehn-Punkte-Programm versteht der Bauernbund als Leitfaden und Orientierung „für die nächsten Monate, Jahre“. Es soll das wirtschaftliche Überleben der 40.000 landwirtschaftlichen Betriebe in Niederösterreich sicherstellen.

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