2017: Erstmals weniger als 100 Verkehrstote

2017 sind 93 Menschen auf Niederösterreichs Straßen ums Leben gekommen. Damit gab es erstmals seit dem Bestehen der Unfallstatistik weniger als 100 Verkehrstote in Niederösterreich. Auch österreichweit ist die Zahl gesunken.

Seit 1961 werden die Unfallzahlen vom VCÖ erhoben. Erstmals gab es im Jahr 2017 weniger als 100 Verkehrstote in Niederösterreich. Zum Vergleich: 2016 wurden in der Statistik 112 Tote erfasst. Im Jahr 2000 waren allerdings 299 und 1991 gar noch 411 Menschen im niederösterreichischen Straßenverkehr ums Leben gekommen.

Als Grund für die langfristig sinkenden Opferzahlen verweist man beim VCÖ auf die konsequente Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen. „Es wirken sich etwa Maßnahmen wie Tempo 30 in Ortsgebieten, die Ausweitung des öffentlichen Verkehrsangebotes oder Gemeindebusse positiv aus“, sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer gegenüber noe.ORF.at. Gleichzeitig gebe es noch Luft nach oben. Denn im Vergleich zur Schweiz sei die Zahl der Verkehrstoten in Österreich immer noch hoch, so Gratzer.

Unfallstelle

Dieter Kramer / FF Maissau

Bei einem schweren Autounfall in Maissau kommen Anfang November eine 41-Jährige und ihre Tochter ums Leben

Auch österreichweit 19 Verkehrstote weniger

Österreichweit ging die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2017 ebenfalls zurück, 413 Menschen verunglückten im Vorjahr auf Österreichs Straßen. Das sind um 19 weniger als 2016 und ist laut Innenministerium „die bisher absolut niedrigste Zahl an Verkehrstoten“ seit Beginn der Aufzeichnungen 1950.

Mit über 400 Verkehrstoten sei die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten aber noch immer hoch, hieß es seitens des VCÖ. So wurden in Österreich im Vorjahr im Straßenverkehr fast doppelt so viele Menschen getötet wie in der Schweiz. „Die Schweiz geht konsequenter gegen Schnellfahren vor. Es gibt beim Überschreiten von Tempolimits de facto keine Toleranz und wer 20 km/h zu schnell fährt, zahlt umgerechnet mehr als 150 Euro, das ist fünfmal so hoch wie in Österreich“, so Gratzer. In Österreich war heuer jeder vierte tödliche Verkehrsunfall die Folge von zu hohem Tempo.

Mehrere Tote Verkehrsunfall A21

Helmut Stamberg

Am 10. September 2017 ereignete sich gegen 05.40 Uhr der dramatische Unfall auf der A21

A21: Schwerster Unfall mit fünf Toten

Der schwerste Unfall im vergangenen Jahr ereignete sich laut Aussendung des Innenministeriums Anfang September in Niederösterreich auf der Wiener Außenring Autobahn (A21) bei Heiligenkreuz (Bezirk Baden). Bei einem Aufprall eines Kleinbusses gegen einen Brückenpfeiler wurden fünf rumänische Insassen getötet und drei weitere schwer verletzt. Die Verunglückten waren auf dem Weg von Deutschland nach Rumänien - mehr dazu in Fünf Tote und drei Verletzte nach Unfall auf A21 (noe.ORF.at; 10.9.2017).

Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle gelten weiterhin mehrheitlich Unachtsamkeit bzw. Ablenkung (32,3 Prozent) und nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (26,3 Prozent). An dritter Stelle folgen Vorrangverletzungen mit 10,9 Prozent. Alkohol war bei 19 letalen Unfällen mit im Spiel.

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