Turbulente Zeiten beim SKN St. Pölten

Bei Fußball-Bundesligist SKN St. Pölten bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Nach dem Rücktritt von Präsident Gottfried Tröstl hat man sich auch von Sportdirektor Markus Schupp getrennt. Grund ist die sportliche Talfahrt zuletzt.

Man kann St. Pölten vieles vorwerfen, doch langweilig wird es mit dem SKN nie. Vom Erreichen des Cupfinales bis zum Aufstieg in die Bundesliga - die Liste der Erfolge ist lang. In der Bundesliga angekommen, entwickelt sich der Verein jedoch immer mehr zur Baustelle und zum Männerzirkus.

Verteidiger Tomasz Wisio klagt seine Teilnahme am Training per Gerichtsbeschluss ein, die eigentlichen Teamkollegen Daniel Segovia und Alhassane Keita werden handgreiflich, weil sie sich nicht einigen können, wer von beiden der Elfmeterschütze ist - mehr dazu in SKN wirft Streithähne Segovia und Keita raus (noe.ORF.at; 18.1.2017).

Sandro Ingolitsch (St.Poelten).

GEPA pictures/ Hans Oberlaender

St. Pölten ist auf dem harten Boden der Realität gelandet

Seit dem Aufstieg ist auch personell kein Stein auf dem anderen geblieben. Meistertrainer Karl Daxbacher ist weg, sein Nachfolger Jochen Fallmann ebenfalls und der Nachfolger des Nachfolgers, Oliver Lederer, hat sich seinen Job wohl auch ein bisschen einfacher vorgestellt.

Präsident zurückgetreten, Sportdirektor entlassen

Gleiches Spiel in Sachen Sportdirektor: Frenkie Schinkels ist Geschichte, Markus Schupp seit Freitag ebenfalls. Auch Präsident Gottfried Tröstl hat sich freiwillig verabschiedet. Nachfolger gibt es in beiden Fällen noch keine. „Nach außen hin schaut es so aus, als ob es sehr turbulente Zeiten sind. Die sind es auch, das braucht man gar nicht verneinen“, sagt Andreas Blumauer, General Manager beim SKN St. Pölten.

Schuld ist die sportliche Talfahrt. Der Tabellenletzte ist drauf und dran, alle Negativrekorde zu brechen. Intern scheint man sich mit der Relegation abgefunden zu haben. „Wir dürfen nicht blauäugig sein. Wir müssen damit rechnen, dass wir heuer zwei Spiele mehr haben werden als die anderen tipico-Bundesliga-Mannschaften“, sagte Blumauer bei der Pressekonferenz am Freitag.

Das Wichtigste wäre jedenfalls die turbulenten Zeiten zu beenden und endlich Ruhe in den Verein zu bekommen. Am Sonntag wartet auf den Tabellenletzten aus Niederösterreich allerdings mit dem Auswärtsspiel (18.30 Uhr) in Salzburg eine schwierige Aufgabe. Sechs Mal waren die beiden Mannschaften in der Bundesliga bislang aufeinandergetroffen, alle sechs Duelle gingen an die Mozartstädter. Das Schlusslicht aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt benötigt somit wohl ein „Wunder“ - mehr dazu in sport.ORF.at.

Mathias Eßmeister, noe.ORF.at

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