Vertanzte Musik im Festspielhaus

Alonzo King, einer der großen Lehrer und Choreografen des modernen Tanzes, gastiert mit seinem „Lines Ballet“ zum ersten Mal in Österreich im Festspielhaus St. Pölten. Seine Arbeit ist die intensive Umsetzung der Musik in Bewegung.

Obwohl der weltbekannte afro-amerikanische Choreograph Alonzo King bereits beinahe 200 Ballettprogramme inszeniert hatte, war er mit seinem Tanz-Ensemble bisher noch nie in Österreich. Am kommenden Samstag ist er nun erstmals hier und zeigt im Festspielhaus Sankt Pölten mit seinem „Lines–Ballett“ zwei Kreationen, bei dem Klänge aus der Natur sowie Jazzkompositionen „vertanzt“ werden.

In der Choreografie „Biophony“, die den ersten Teil des Abends im Festspielhaus Sankt Pölten bestimmen wird, ließ sich Alonzo King von Bewegungen aus der Tierwelt beeinflussen und zeigt deren Grazie, Schönheit, Exotik und Ausdrucksstärke. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist Musik.

„40 Jahre lang reiste der Soundkünstler Bernie Krause um die Welt, um die Geräuschwelten von Flora und Fauna einzufangen. Aus den Klängen, die uns durch die Ozeane und Länder unseres Planeten führen, kreierte er eine traumhafte Soundkulisse für Kings Choreografie. Inmitten der Laute von Killerwalen und Laubfröschen bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer so präzise und andächtig, als wären sie dabei gänzlich unbeobachtet“, heißt es dazu seitens des Festspielhauses.

Für die zweite Choreografie hat sich Alonzo King musikalische Unterstützung bei den beiden Jazz-Größen Jason Moran und Charles Lloyd geholt. Der heuer 70-jährige Saxophonist, Flötist und Komponist Charles Lloyd wurde in den 1960er-Jahren durch seine Verbindung aus Jazz und Rock bekannt. Der 1975 geborene Pianist Jason Moran wirkte unter anderem als musikalischer Leiter der Arbeit von Cassandra Wilson.

The LINES Ballet in Aktion

Chris Hardy

The LINES Ballet

King: Ein Künstler mit erstaunlicher Originalität

Alonzo King arbeitet als Lehrer und Choreograf in San Francisco. Er bezeichnet die Bewegungsmotive, die er für seine Tänzer und Tänzerinnen entwickelt, als Gedankenstrukturen, die sich aus den Bewegungsgesetzen und Regeln der Natur ergeben. Er gilt als der bedeutendste afro-amerikanische Choreograf.

Seine Kreationen wurden als visionär bezeichnet. Die New York Times feierte ihn als Künstler mit erstaunlicher Originalität. Viele internationale Tanz-Institutionen laden Alonzo King gerne als Gastlehrer ein. Er selbst betreibt in San Francisco das Tanz-Ausbildungszentrum „Alonzo King LINES Dance Center“.

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