Austria steht gegen Admira unter Siegzwang

Nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen steht für die Wiener Austria am Samstag eine richtungsweisende Partie auf dem Programm. Das Auswärtsspiel gegen den Tabellendritten Admira könnte auch eine Trainer-Diskussion auslösen.

Mit einem Sieg am Samstag in der Südstadt gegen die Admira wäre Austria Wien als Tabellensiebenter wieder halbwegs auf Tuchfühlung mit den Europacup-Plätzen, eine Niederlage hingegen würde die ohnehin schon angespannte Situation weiter verschärfen.

In diesem Fall wäre wohl auch eine Trainer-Diskussion unvermeidlich, wobei sich Sportdirektor Franz Wohlfahrt im Vorfeld darum bemühte, vor allem die Kicker in die Pflicht zu nehmen. „Von jedem will ich die Gegenwehr gegen den Misserfolg, gegen eine Niederlage sehen. Das habe ich diese Woche in Einzel- und Gruppen-Gesprächen mit der Mannschaft klar besprochen. Ich bin guter Hoffnung, dass die Spieler es verstanden haben. Es könnte eine Wende zum Besseren bewirken“, wurde der Ex-Goalie auf der Club-Website zitiert.

Admira Marin Jakolis Austria Wien Abdul Mohammed

APA/Herbert Pfarrhofer

1:3 endete am 27. August 2017 das letzte Admira-Heimspiel gegen die Austria: Abdul Mohammed (Austria/l.) gegen Marin Jakolis (Admira/r.)

Der Druck vor dem Gastspiel in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) liege klar bei der Austria, gestand Wohlfahrt. „Es ist die Frage, ob wir diese Situation nützen, mit einem Sieg den Anschluss schaffen können.“ Sollte dies nicht gelingen und tatsächlich der Europacup verpasst werden, wäre dies ein schwerer Schlag. „An diese Möglichkeit will ich gar nicht denken. Es ist allein aus wirtschaftlichen Gründen für alle enorm wichtig im Verein, da natürlich dabei zu sein. Und es ist bedeutend, dass das die Spieler wissen.“

Fink: „Wir wollen unbedingt drei Punkte holen“

Im Misserfolgsfall könnte die Person Thorsten Fink in den Mittelpunkt rücken, vorerst aber zeigte sich der Deutsche noch zuversichtlich. „Wir wissen, dass die Admira gut drauf ist, doch wir werden alles daran setzen, dieses Spiel zu gewinnen. Wir wollen unbedingt drei Punkte holen und damit eine Siegesserie starten“, betonte Fink.

Die „Veilchen“ siegten in ihren jüngsten fünf Auswärtspartien gegen die Admira. Diese Negativserie gibt dem Südstädter Coach Ernst Baumeister Rätsel auf. „Keine Ahnung, warum das so ist. Dafür haben wir gegen die Austria in Wien meistens gewonnen.“ Tatsächlich gingen die jüngsten vier Matches bei den „Veilchen“ an die Admira.

Baumeister: „An den Europacup denken wir nicht“

Sollte die Austria nun auch vor eigenem Publikum geschlagen werden, wären die drittplatzierten Südstädter einem internationalen Startplatz wieder einen Schritt näher. „Aber an den Europacup denken wir überhaupt nicht. Das könnte erst ein Thema werden, wenn wir zwei, drei Runden vor Schluss auch auf dieser Position stehen. Jetzt zu spekulieren hat keinen Sinn, denn wir könnten nach diesem Wochenende schon wieder Fünfter sein“, meinte der Ex-Teamspieler.

Damit wäre man aber noch immer um einiges besser dran als die siebentplatzierten Favoritner. Auch wenn die Austria nach wie vor Baumeisters Herzensclub ist, kostet den 61-Jährigen die jüngste violette Talfahrt nur ein Schulterzucken. „Was dort passiert, ist mir nicht wichtig. Wichtig ist die Admira.“