Amethystwelt: Saisonstart trotz Insolvenz

Knapp zwei Monate nachdem die Amethystwelt Maissau (Bezirk Hollabrunn) Insolvenz anmelden musste, nahm das Unternehmen mit März wieder den regulären Sommerbetrieb auf. Gezeigt wird die größte Opal-Schau Österreichs.

Unter dem Titel „Opale - das edelste Feuer der Welt“ thematisiert die aktuelle Jahresausstellung der Amethystwelt Maissau die Farbenpracht der Opale. Mit 313 Edelopalen ist sie die größte Opal-Schau Österreichs. Gezeigt wird etwa der größte Boulder-Opal der Welt. Der 42 Kilogramm schwere, einzigartige Edelstein wurde in Australien gefunden und noch nie öffentlich gezeigt. „Wir freuen uns sehr, diesen sensationellen Fund in der Amethyst Welt Maissau erstmals der Öffentlichkeit präsentieren zu dürfen“, sagt Geschäftsführer Josef Piller.

Amethystwelt Maissau

ORF

Die Amethystwelt Maissau hat in der Sommersaison nun wieder täglich geöffnet

Noch vor zwei Monaten machte die Amethystwelt Maissau wegen finanzieller Probleme Schlagzeilen. Anfang Jänner musste das beliebte Ausflugsziel Insolvenz anmelden. Aktiva von rund 430.000 Euro standen damals Passiva von etwa 2,1 Millionen Euro gegenüber. Man beantragte ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung - mehr dazu in Amethystwelt Maissau ist insolvent (noe.ORF.at; 3.1.2018). Derzeit läuft noch das Sanierungsverfahren. Seitens der Geschäftsführung gibt man sich aber zuversichtlich.

Geschäftsführung ist zuversichtlich

Bis Ende März muss sich die Gesellschaft mit den Gläubigern auf eine Rückzahlungsquote geeinigt haben. Dann hat man zwei Jahre Zeit, dieses Geld zurückzuzahlen. Laut Geschäftsführer Josef Piller seien seit der Insolvenz Einsparungsmaßnahmen umgesetzt worden. So wurden etwa die Posten von vier Mitarbeitern nach deren Pensionierung nicht nachbesetzt. Und auch bei der Werbung habe man einiges gespart, heißt es. Das grundlegende Problem sei, so Piller, dass die Amethystwelt nicht wie andere Tourismusziele Förderungen für den laufenden Betrieb erhalte. Maissau sei eine kleine Gemeinde mit wenig Budgetspielraum.

Opal in Blau

Emil Weis

Trotzdem zeigt sich Piller im Gespräch mit noe.ORF.at zuversichtlich, den Betrieb weiterführen zu können. Auch auf die neue Sonderausstellung hatte die Insolvenz keine Auswirkungen. Diese ist wie geplant seit Samstag zu sehen. Die Amethystwelt ist nun auch wieder täglich geöffnet. „Ich bin überzeugt, mit dieser außergewöhnlichen neuen Schau, die alle Varietäten von Edelopalen umfasst, den richtigen Schritt in die Zukunft zu setzen. Unsere Ausstellung versammelt die faszinierendsten Opale aus der ganzen Welt zur größten Opal-Schau Österreichs", so Piller.

Stein der tausend Lichter

Die Welt der Opale ist eine ganz besondere. Anders als bei Diamanten, Gold oder Silber lassen sich Opale nicht in großangelegten Minen schürfen. 95 Prozent des Weltvorkommens an Opalen stammt aus Australien. Die bedeutendste Fundstelle ist Coober Pedy im Süden Australiens. Aufgrund ihrer Seltenheit werden die außergewöhnlichen Edelsteine nicht industriell, sondern in mühevoller Kleinarbeit abgebaut.

Opal in Balu

Emil Weis

Um die Herkunft des Opals ranken sich viele Geschichten: Legenden der australischen Aborigines zufolge entstammen die Farben des Opals dem Regenbogen, der genau an jener Stelle die Erde berührt habe. Dementsprechend wird der Opal auch „Geschenk vom Himmel“ oder „Stein der Tausend Lichter“ genannt. In der griechischen Mythologie gelten Opale als die Freudentränen des Göttervaters Zeus. Von den Beduinen der Sahara stammt die Bezeichnung „Gewitterstein“. Diesem Mythos zufolge sei im Opal ein Gewitter eingeschlossen worden und versteinert vom Himmel gefallen.

Die wissenschaftliche Erklärung nimmt sich hingegen viel nüchterner aus: Der Grund für die beeindruckenden Farbeffekte sind mikroskopisch kleine Kugeln des Minerals Cristobalit, die in die Kieselgelmasse eingelagert sind und durch Reflexionen und Interferenzen des Lichts das typische „Opalisieren“ bewirken.

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