Verkehr auf Autobahnen deutlich gestiegen

Der Verkehr auf Niederösterreichs Autobahnen ist seit 2010 massiv gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des VCÖ. Spitzenreiter ist die S33 bei St. Pölten. Hier waren im Vorjahr um 53 Prozent mehr Fahrzeuge unterwegs als 2010.

Mehr Lärm und Abgase sowie eine erhöhte Staugefahr sind laut VCÖ die Folgen des massiv gestiegenen Verkehrs. Die Südautobahn (A2) bei Biedermannsdorf war im vergangenen Jahr der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt Niederösterreichs. Hier waren pro Tag durschnittlich 162.870 Pkw und Lkw unterwegs. Im Vergleich zum Jahr 2010 nahm der Verkehr auf vielen Autobahnen und Schnellstraßen stark zu, heißt es beim VCÖ, der sich auf Daten der ASFINAG beruft.

Spitzenreiter sind neben der Kremser Schnellstraße (S33), wo der Verkehr von 2010 bis 2017 um 53 Prozent stieg, auch die Ostautobahn (A4) bei Bruck an der Leitha mit einem Plus von 44 Prozent und die Südostautobahn (A3) bei Ebreichsdorf (Bezirk Baden) mit einem Plus von 41 Prozent. Auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten stieg der Verkehr um 20 Prozent, auf der Wiener Außenring Autobahn (A21) bei Brunn am Gebirge um 19 Prozent und auf der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) bei Rannesdorf (Bezirk Bruck an der Leitha) um 30 Prozent.

Sinkender „Pkw-Besetzungsgrad“ als Problem

Der VCÖ pocht in einer Aussendung deshalb erneut darauf, dass es mehr Bahn- und Busverbindungen brauche. Das zeige etwa die Zählstelle auf der A1 bei Pressbaum, argumentiert der VCÖ. Weil die Bahnstrecke zwischen St. Pölten und Wien ausgebaut wurde und man von St. Pölten nun schneller mit der Bahn als mit dem Auto nach Wien komme, seien bei Pressbaum im Vorjahr um sechs Prozent weniger Fahrzeuge unterwegs gewesen, heißt es.

Zudem könne mit betrieblichem Mobilitätsmanagement die Verkehrsbelastung reduziert werden, betonte der VCÖ. Nicht zuletzt führe nämlich auch der sinkende „Pkw-Besetzungsgrad“ dazu, dass die gleiche Anzahl von Personen mit mehr Autos unterwegs ist. Im Jahr 1995 saßen in 100 Pkw noch 129 Personen, im Jahr 2000 noch 123 und heute nur mehr 115 Personen, macht der VCÖ aufmerksam. Der Ausbau der Autobahnen und Schnellstraßen löse das Problem nicht, sondern führe zu noch mehr Verkehr, wird betont.