Festspielhaus setzt auf zeitgenössischen Tanz

Das Tonkünstler-Orchester und die Compagnie von Startänzer Carlos Acosta eröffnen am 22. September die neue Saison im Festspielhaus St. Pölten. Unter dem Motto „Leben/Überleben“ gibt es auch eine Welt- und eine Europa-Premiere.

Grenzerfahrungen zwischen Leben und Tod, große Emotionen und alles Zwischenmenschliche komme in der Saison auf die Bühne des Festspielhauses. „Wir laden in der neuen Spielzeit alle ein, gemeinsam mit unseren Künstlerinnen und Künstlern und - frei nach unserem Saisonmotto - das Leben zu feiern“, sagt die künstlerische Leiterin Brigitte Fürle.

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Manuel Vasson

Die junge Compagnie „Acosta Danza“ des kubanischen Startänzers Carlos Acosta ist, nach ihrem letztjährigen Debut am Haus, heuer Teil der Eröffnung

Die Eröffnung sei etwas ganz Besonderes: „Die kubanische Compañía Acosta Danza mit dem Festabend zu Ehren ihres Gründers, Tanzlegende Carlos Acosta und die Tonkünstler setzen mit Haydns ‚Die Schöpfung‘ den Auftakt.“ Die Eröffnung ist zugleich eine Premiere im deutschsprachigen Raum. In der 22. Spielzeit zieht es viele internationale Tanzgruppen in die Landeshauptstadt.

Koproduktionen als künstlerische Notwendigkeit

Insgesamt 66 Veranstaltungen sind geplant, elf davon sind Premieren. Mit Spannung erwartet wird Ohad Naharins „Gaga“, das im Festspielhaus Weltpremiere feiert. Mit „Gaga“ bezeichnet der Choreograf Naharin eine Kombination aus Bewegung und Sprache, die den Umgang mit der eigenen Empfindung bewusster machen soll. Sowohl Amateure als auch professionelle Tänzer sind dazu eingeladen, gemeinsam an der Weltpremiere zu arbeiten. Als Artist-in-Residence fungiert Shahar Binyamini.

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Patrick Berger

In „Carmen(s)“ zeigt der französische Choreograf Montalvo mit einem Frauenensemble Flamenco zu Live-Musik

Vier Projekte betreut das Festspielhaus als Koproduktionsstätte. Damit sei man ein wichtiger Partner in einem europäischen Netzwerk: „Wir sehen es als eine künstlerische Notwendigkeit, am Kreationsschaffen der großen Künstlerinnen und Künstlern teilzunehmen“, unterstreicht Brigitte Fürle.

Koproduktionen sind etwa die Tanzperformances „Carmen(s)“ von José Montalvo, „Kreatur“ von Sasha Waltz oder die Österreich-Premiere „Requiem pour L.“ von Alain Platel und Fabrizio Cassol. Das unvollendete Requiem Mozarts wird hier in einem intensiven Tanz mit den Filmaufnahmen einer sterbenden anonymen Frau verbunden.

Beim zeitgenössischen Ballett findet mit „ab[intra]“ der Sydney Dance Company unter der Leitung von Rafael Bonachela eine Europa-Premiere statt. Neben den Vorführungen werden dieses Jahr 178 Workshops angeboten - 104 mehr als in der letzten Saison. Dazu zählt der „Jugendklub“, ein viertägiges Festival für Kreative im Alter von 14 bis 20 Jahren, oder der „Chor 50 plus“ sowie die Gruppe „Tanz 60 plus“ für ältere Generationen.

Für die neue Saison hat man hohe Erwartungen, verzeichnete man doch im vergangenen Jahr einen Rekorderlös. Die Veranstaltungen waren zu 88 Prozent ausgelastet. Insgesamt kamen 33.022 Gäste ins Festspielhaus St. Pölten - mehr dazu in: Festspielhaus mit Millionen-Kartenerlös (noe.orf.at; 20.6.2018).

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