Massive Drahtwurmschäden bei Erdäpfelernte

Die Erdäpfelernte in Niederösterreich ist fast abgeschlossen und die anfänglichen Befürchtungen bestätigen sich. Aufgrund der Hitze und Trockenheit ist die Erntemenge gering und der Drahtwurm verursachte heuer massive Schäden.

Neben der Trockenheit macht vor allem der Drahtwurm den Erdäpfelbauern zu schaffen. Die vom Schädling befallenen Knollen müssen derzeit mit viel Personal- und Kostenaufwand aussortiert werden, um "einwandfreie Ware an den Handel liefern zu können“, so Franz Wanzenböck, Obmann der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau.

Drahtwurmbefall bei einem Erdapfel

LK NÖ/Anita Kamptner

Betroffen sind vor allem Erdäpfelbauern im Weinviertel. Handlungsbedarf ortet Wanzenböck bei der Schädlingsbekämpfung, denn die Bauern seien dem Drahtwurm schutzlos ausgeliefert. Derzeit sei noch unklar, ob es im kommenden Anbaujahr Möglichkeiten für eine wirkungsvolle Behandlung gegen den Schädling geben wird. Positiv ist laut Wanzenböck nur das hohe Preisniveau für Erdäpfel in ganz Europa, dieses bringe Chancen für heimische Bauern.

Hohes Preisniveau in ganz Europa

Betrachtet man die derzeitige Marktlage in Europa, zeigt sich vor allem eines: Im Vorjahr waren die Preise für Erdäpfel aus Österreich höher als in anderen großen Erdäpfel-Anbauregionen Europas. Die Folge war, dass es kaum Exporte nach Osteuropa gab, da diese Länder in anderen EU-Mitgliedstaaten billiger eingekauft haben.

Auch die Gastronomie im Westen Österreichs bezog im letzten Jahr vermehrt Erdäpfel aus Deutschland. Heuer ist die Ausgangslage eine andere, wie Wanzenböck erklärt: „Das Preisniveau ist in ganz Europa hoch. Wir gehen davon aus, dass dadurch wieder vermehrt Ware aus Österreich nachgefragt wird. Wir werden somit im Inland mehr heimische Erdäpfel brauchen.“

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