„Park and Pray“: Beten für Eilige
Die blaue Tafel vor der Pfarrkirche Gänserndorf sieht auf den ersten Blick aus wie eine „Park and Ride“-Tafel. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass es sich bei dem Pluszeichen zwischen den Buchstaben P und P eigentlich um ein Kreuz handelt, das auf einer kleinen Kirche steht.
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Parkplätze und Fahrradständer vor Kirchen in Niederösterreich, die speziell als „Park and Pray“ gekennzeichnet sind, laden neuerdings zum kurzen Anhalten für einen Kirchbesuch ein. Ein Gebets-Drive-in sei das aber nicht, betonte Helmut Klauninger, Pfarrer in Guntramsdorf: „Im Grunde genommen ist das eine Einladung, da ist ein Parkplatz reserviert für euch. Nützt die Gelegenheit, macht einen kurzen Stopp hier in der Kirche, für ein Gebet, oder tankt ein wenig Stille.“
Anregungen fürs Gebet direkt aufs Handy
Parkuhr braucht man dafür keine, und es ist auch keine Gebühr fällig. Man kann sich einfach auf den Parkplatz stellen, in die Kirche gehen, um zu beten, und danach wieder fahren. Anregungen für das Gebet gibt es übrigens auch. Beim „Park and Pray“-Parkplatz sind QR-Codes zu finden, die über das Handy eingescannt, zu einer Homepage mit Gebeten und Bibelstellen führen. Dazu sagt Pfarrer Klauninger: „Wir haben uns gedacht, wenn wir Leute einladen, um hier einen kurzen Stopp zum Gebet zu machen, dann wollen wir für diejenigen, die vielleicht mit dem Smartphone ein bisschen vertrauter sind als mit dem Gebet, auch ein Angebot machen, wo man sich Hilfestellung holen kann.“
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Derzeit wird in sieben niederösterreichischen Gemeinden „Park and Pray“ angeboten. Das Projekt dahinter heißt „offene Kirchen“. Es soll einerseits Menschen zum Besuch der Kirchen einladen und andererseits auch Kirchen dazu motivieren offen zu halten.