Geplanter Schlachthof im Gemeinderat vertagt

Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend in Traismauer (Bezirk St. Pölten) hat die Debatte um die Errichtung eines Schlachthofs eine überraschende Wende genommen. Aufgrund besorgter Bürger wurde das Thema vertagt.

Bis 23.00 Uhr wurde am Mittwoch im Gemeinderat in Traismauer heftig diskutiert. Gegenstand der Debatte war der beantragte Verkauf eines Grundstücks, auf dem ein Schlachthof entstehen soll - mehr dazu in Schlachthof sorgt für Aufregung im Gemeinderat (noe.ORF.at; 12.12.2018). Bei der Sitzung wurde die Vertagung dieses Tagesordnungspunkts auf Antrag der ÖVP einstimmig beschlossen, hieß es am Donnerstag. Die mehrheitliche SPÖ und auch der Bürgermeister Herbert Pfeffer (SPÖ) stimmten dem Antrag aufgrund großer Unklarheiten und Unruhen in der Bevölkerung zu.

Etwa 50 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Gemeinderatssitzung teil. „Ich habe die Sitzung dann unterbrochen, um alle Anwesenden zu Wort kommen zu lassen und wirklich auf alle Fragen der Leute einzugehen“, erklärte der Bürgermeister gegenüber noe.ORF.at.

Fehlende Informationen waren Problem

„Wir haben bemerkt, dass einfach viel Information für die Bürger fehlt. Viele Sorgen konnten durch Aufklärung beseitigt werden“, so Pfeffer. Geplant ist nun eine Informationsveranstaltung für alle Betroffenen. Auch der Schlachter selbst soll dann zu Wort kommen, denn auch ihm sei es ein Anliegen für Klarheit zu sorgen, hieß es.

Die Bürger würden sich vor allem wegen der Belästigung durch den Lärm und Gestank sowie wegen der Schächtungen am Schlachthof Sorgen machen. Die Sorge bezüglich der Schächtungen sei laut Bürgermeister aus der Welt geschafft, denn es liege bereits ein Schriftstück vor, in dem der Schlachter sich dazu verpflichtet, keine Schächtungen durchzuführen. Kommt ein Kaufvertrag zustande, solle dieses Schreiben beigelegt werden, so der Bürgermeister. Der Sorge um Belästigungen könne man durch Aufklärung nachgehen. „Viele wissen gar nicht um die hohen Auflagen, die ein Schlachter erfüllen muss. Werden diese eingehalten, sind Belästigungen jeglicher Art ausgeschlossen“, sagte der Bürgermeister.