Aufregung um Eschenschlägerung

Das Eschensterben hat nun auch den Naturlehrpfad im Reisperbachtal in Krems erreicht. Die Schlägerungsarbeiten im Naherholungsgebiet sind allerdings umstritten. Die Stadt argumentiert mit „Gefahr in Verzug“.

Zahlreiche Eschen im Bereich des Naturlehrpfades sind laut einem Experten der Landwirtschaftskammer von einem Pilz befallen. Der gesamte Eschenbestand entlang des Baches muss komplett geschlägert werden.

„Aus Sicherheitsgründen notwendig“

„Das ist aus Sicherheitsgründen leider notwendig“, erklärt der zuständige Stadtrat Martin Sedelmaier (ÖVP). „Es ist uns bewusst, dass es sich hier um eines der kostbarsten Naherholungsgebiete der Kremser handelt. Gerade deshalb wollen wir schnell handeln", appelliert Sedelmaier an das Verständnis von Naturliebhabern.

Einige Kremser stehen den Forstarbeiten kritisch gegenüber. Sie sprechen von einem „brutalen Kahlschlag“, aus einem idyllischen Wanderweg sei eine „unansehnliche Forststraße“ geworden. Zudem seien auch augenscheinlich gesunde Eschen gefällt worden. Seitens der Stadt Krems entgegnet man, dass man auf Nummer sicher gehen wolle. Es würden entlang des Naturlehrpfades nur kranke Eschen und Kiefern entfernt, wird betont.

Naturlehrpfad ist forstliches Sperrgebiet

Der Naturlehrpfad bis zur Hubertushütte ist derzeit forstliches Sperrgebiet und darf nicht betreten werden. Die Güterstraße bleibt zwar offen, sie wird aber von Arbeitsfahrzeugen genutzt. Die Schlägerungen dauern bis Ende März. Danach werden die betroffenen Waldstücke mit Ahornen und Schwarzerlen aufgeforstet, heißt es in einer Aussendung der Stadt Krems.

Nach dem extrem trockenen Sommer 2018 sind in Niederösterreich laut Landwirtschaftskammer Niederösterreich mittlerweile 99 Prozent aller Eschen von dem Pilzbefall betroffen. In St. Pölten müssen die Bäume im sechs Hektar großen Traisen-Auwald gefällt werden. Die Arbeiten werden ungefähr zwei Monate lang dauern - mehr dazu in St. Pölten schlägert Eschen (noe.ORF.at; 12.1.2019).

Petra Ottitsch, noe.ORF.at

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