Betreiber von 56 Asylquartieren insolvent

Die Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH, die 56 Asylquartiere in Niederösterreich betreibt, ist insolvent. Das gaben AKV und KSV1870 am Mittwoch bekannt. 162 Gläubiger sind mit Forderungen von 5,7 Millionen Euro betroffen.

Derzeit werden von der Eder Beteiligungsverwaltungs GmbH 16 Asylquartiere im Mostviertel, zwei in Stockerau, drei in Niederösterreich-Süd und 35 Standorte im Waldviertel betrieben. 162 Gläubiger machen Forderungen von etwa 5,7 Millionen Euro geltend. Dem stehen nach Firmenangaben 4,2 Millionen Euro Vermögen gegenüber.

Das Abgleiten in die Insolvenz wird laut AKV auf Liquiditätsprobleme zurückgeführt. Laut KSV1870 baute die Eder Beteiligungsverwaltung ab 2015 Containerdörfer für die Unterbringung von Asylwerbern und musste Quartiere anmieten, um die Verträge mit dem Land Niederösterreich erfüllen zu können. „Nachdem sich herausstellte, dass Asylwerber im Containerdorf nicht mehr untergebracht werden, waren die in diese Dörfer getätigten Investitionen verloren. Es kam zu einem Verlust von 2.000 Betreuungen von Asylwerbern“, hieß es vom KSV.

Waldhäusl: „Grundversorgung nicht gefährdet“

Das Unternehmen beantragte eine Sanierung ohne Eigenverwaltung. Ziel ist eine Fortführung des Unternehmens mit weniger Standorten nach einer Entschuldung. Dazu wird vorerst die gesetzliche Mindestquote von 20 Prozent geboten. Derzeit sind im Unternehmen 38 Dienstnehmer beschäftigt. Zwischenzeitlich waren es 140 Mitarbeiter.

Aus dem Büro des für Asylwesen zuständigen Landesrates Gottfried Waldhäusl (FPÖ) heißt es dazu: „Die Firma Eder ist nicht der erste Betrieb, der in die Insolvenz schlittert. Unsere Aufgaben im Bereich der Grundversorgung sind in keiner Weise gefährdet.“ In den 56 Asylunterkünften werden derzeit zwischen 460 und 480 Flüchtlinge betreut.