Neu im alten Stil: „Die Rose des Kaisers“

Am 16. März wird in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) „Die Rose des Kaisers“ uraufgeführt. In der von Paul Hertel komponierten Operette mit Musik im Stil der Zeit um 1914 geht es um die typischen Operettenthemen Liebe und Eifersucht.

Die Operette wurde schon oft totgesagt, doch der Komponist Paul Hertel, der vor allem für Bühne, Film und Fernsehen schreibt (2018 wurde in Bad Ischl „Sissi in Concert“ uraufgeführt), nahm Lieder, Duette und Ensemblenummern von Carl Michael Ziehrer, Leo Fall und anderen - und textete sie neu, manches wurde geändert und einiges ergänzt.

„Ich habe Melodien, die man kennt oder die weniger bekannt sind, so zusammengefügt, dass man das Gefühl hat, es wäre eine neue Operette entstanden. Um genau zu sein: eine Operette, von der man glaubt, dass sie damals, also 1914, entstanden ist! Man soll das Gefühl haben, dass da in irgendeinem Archiv etwas ausgegraben wurde, man aber dennoch meint, alles, was ich da höre, kenne ich“, erläutert der Komponist.

Operette Die Rose des Kaisers Paul Hertel Uraufführung Strasshof

Barbara Pálffy

„Die Rose des Kaisers“ wird am 16. März uraufgeführt, weitere Vorstellungen im Kulturzentrum Marchfeld in Strasshof sind am 17., 23. und 24. März

Paul Hertel adaptierte gemeinsam mit Leopold Deitelbaum auch die Texte und schrieb das Libretto. Es entstand ein kompaktes, neues Werk, das klingt, als wäre es schon immer so komponiert und geschrieben gewesen - aber mit der Sicht aus dem Heute.

„Ein paar Nummern habe ich im Stil der Zeit dazugeschrieben, arrangiert habe ich es für fünf Musiker. ‚Die Rose des Kaisers‘ ist aus einem Guss, ein Werk, das es vor mehr als 100 Jahren schon so geben hätte können, und das erst jetzt durch Zufall in einem Notenarchiv entdeckt wurde. Eine neue Operette, aber im alten Stil, mit neuem Glanz und durchaus mit Witz und Charme der Gegenwart“, so Paul Hertel.

Spannend und bittersüß, witzig und kitschig

Regie bei „Die Rose des Kaisers“ führt Gernot Kranner, am Dirigentenpult steht Max Schamschula, es spielt das Ensemble Oper@tee, das u.a. regelmäßig in der Krypta der Wiener Peterskirche auftritt, aber auch in St. Pölten und Wiener Neustadt zu sehen ist. „Bittersüß ist dieses neue Stück, kitschig, witzig und nachdenklich machend. Eine neue Operette, die lautstarke Lebenszeichen von sich gibt und selbstsicher wieder einmal neugeboren in die Zukunft strampelt“, meint Alice Waginger von Oper@tee.

Für eine gute Operette ist unbedingt ein gutes Libretto notwendig, so der Komponist. Die Geschichte spielt in Paris und Bad Ischl im Jahr 1914. „Wir haben versucht, ein gutes, spannendes und witziges Buch zu schreiben, bei dem man sich hervorragend unterhält, aber nicht unterm Niveau“, so der Komponist. Kaiser Franz Joseph I. tritt übrigens nicht persönlich auf, sondern „‚die Rose des Kaisers‘ ist ein Muttermal, das seine Majestät am sogenannten Hinterantlitz hat“, sagt Hertel schmunzelnd, will aber nicht mehr verraten.

Reinhard Linke, noe.ORF.at

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