Bei Kinderwunsch auf die Ernährung achten

Studien zeigen, dass im Durchschnitt jede Österreicherin 1,49 Kinder bekommt und die Fruchtbarkeit von Männern stetig abnimmt. Wer einen Kinderwunsch hat, sollte laut Apotheker Andreas Gentzsch mehrere Faktoren beachten.

„Die Anzahl der Samen nahm von 1973 bis 2011 um 59,3 Prozent ab. Bei einer Reduktion von durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr ist Anlass zur Sorge gegeben“, sagt Andreas Gentzsch von der Apotheke zum Goldenen Löwen in St. Pölten. Er berichtet gleich von mehreren Faktoren, die die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen können.

Der erste Weg zur Verbesserung der Fruchtbarkeit ist die Optimierung des allgemeinen Gesundheitszustandes, sagt Gentzsch. Eine Darmsanierung mit gleichzeitiger allgemeinen Entgiftung, inklusive Entlastung der Leber, sei etwa eine gute Grundlage für die Unterstützung einer Schwangerschaft. Ein guter Beginn dafür wäre laut dem Apotheker eine Fastenkur.

Vitamin D unterstützt die Fruchtbarkeit

Wichtig für die allgemeine Fruchtbarkeit ist auch das Vitamin D, das als „Sonnenvitamin“ bekannt ist. Beim Mann erhöht es nicht nur den Testosteronspiegel, sondern auch die Produktion und Ausreifung der Samen. Bei der Frau reguliert es den Zyklus und fördert die Reifung der Eizellen sowie den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, damit sich der Embryo besser einnisten kann. Darüber hinaus zeige das Vitamin laut dem Apotheker positive Einflüsse bei Endometriose, einer sehr schmerzhaften Unterleibserkrankung.

Paar mit Babyschuhen in der Hand

Pixabay / Bruna Bruna

Wer einen Kinderwunsch hegt, sollte auf Ernährung und Vitamine achten

Auch bei künstlicher Befruchtung steigen die Erfolgschancen, wenn der Vitamin-D-Spiegel hoch genug ist, sodass Paare, die sich ihren Kinderwunsch über diesen Weg erfüllen möchten, immer auch ihre Vitamin-D-Spiegel im Auge behalten sollten. „Nachdem über die Sonne kaum ausreichend Vitamin D gebildet werden kann, ist eine Zufuhr über Tabletten oder Tropfen sehr empfehlenswert“, betont der Experte.

Eine besondere Bedeutung kommt auch der Schilddrüse zu. Die dort gebildeten Hormone steuern unter anderem die Produktion der Sexualhormone, weshalb die Gesundheit und Funktion der Schilddrüse überprüft werden sollte. Sowohl für Frauen als auch für Männer nimmt diese Drüse für die Fruchtbarkeit eine entscheidende Rolle ein.

Mikronährstoffe wirken auf die Energieversorgung

Für den Mann sind vor allem Mikronährstoffe interessant, welche die Qualität der Samen verbessern. Dazu gehören Zink, Selen, Folsäure und Coenzym Q10. Letzteres hat vor allem eine antioxidative Wirkung und ist wichtig für die Energieversorgung der Zellen und somit auch der Samenzellen.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 17.4.2019

Auch die Durchblutung und die Reizleitung können mit pflanzlichen Stoffen erhöht werden. Bekannt hierfür sind die Wirkstoffe der Maca-Pflanze (Lepidium meyenii) und des chinesischen Raupenpilzes (Cordyceps). Für die Erhöhung der Durchblutung wird L-Arginin vermehrt angewendet. In höherer Dosierung steigert diese Aminosäure gleichzeitig die Ausdauer und Leistungsfähigkeit.

Natürliches Aphrodisiakum gegen Lustlosigkeit

Besteht eine allgemeine Lustlosigkeit, wäre die Anwendung von Aphrodisiaka laut dem Apotheker eine Möglichkeit. Zu diesen Produkten, welche anregend auf das natürliche Verlangen wirken, gehört vor allem der Extrakt aus Damiana (Turnera diffusa). Bereits bei den Mayas soll diese Pflanze, die zur Gattung der Safranmalven gehört, für ihre Wirkung bekannt gewesen sein. „Aufgrund der psychoaktiven Inhaltsstoffe muss allerdings die Dosierung genau beachtet werden“, sagt Andreas Gentzsch.

Auch manche Nahrungsmittel werden zum Erzeugen von Sinnlichkeit gerne genannt. Dazu gehören wegen ihres Duftes beziehungsweise Geschmacks zum Beispiel Schokolade, Zimt und Austern. Eine Wirkung konnte wissenschaftlich zwar nicht belegt werden, jedoch wirken eine wärmende Umgebung sowie ein süßlicher Duft allgemein anregend.