Wintergemüsemix zum Selbermachen

Wer „Kraut und Rüben“ sagt, meint oft Chaos und Unordnung. Ernährungsexperten sehen das aber anders. Wintergemüse schmeckt nicht nur vielseitig, sondern gilt auch als wertvoll, was die Inhaltsstoffe betrifft.

Wer in der Erkältungszeit mehr Vitamine zu sich nehmen möchte, muss dazu nicht zu importierten Exoten greifen. Eine Alternative ist zum Beispiel heimischer Kohl. „Kohlgemüse ist besonders speziell. Es enthält Senföle, sekundäre Pflanzenstoffe, die auch für den Geschmack verantwortlich sind. Sie wirken antibakteriell, wie ein natürliches Antibiotikum", sagt Christina Lachkovics-Budschedl, Ernährungswissenschafterin aus Maria Lanzendorf (Bezirk Bruck an der Leitha).

„Auch Vitamin C ist im Kohlgemüse besonders viel enthalten sowie auch A-Vitamine. Vitamin A ist in den kalten Wintermonaten hilfreich, wenn wir uns verkühlen. Es hilft besonders gut, angegriffene Schleimhäute zu regenerieren“, weiß die Expertin.

Rosenkohl Kohlsprossen Kohl

Wikimedia Commons / Coyau

Kohlsprossen enthalten mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte

Kohl zählt zu den vitaminreichsten Gemüsesorten. Kohlsprossen schlagen Zitrusfrüchte um Längen, wenn es um den Vitamin-C-Anteil geht. Allen gemeinsam ist auch der hohe Ballaststoffanteil. Um Kohl bekömmlicher zu machen, muss er gut gekocht werden. Vor der Zubereitung sollte man ihn gründlich waschen und dann in das bereits kochende Wasser geben, damit nicht zu viele Vitamine verlorengehen. Wer die im Wasser gelösten Vitamine nutzen möchte, kann den Kohl auch im Kochwasser pürieren.

Sellerie wirkt antibakteriell

Die zweite große Gruppe ist das Wurzelgemüse. Pastinaken gelten als besonders mild und gut verdaulich, sie sind daher auch für Kinder gut geeignet, so Lachkovics-Budschedl. Auch Sellerie hat antibakterielle und antikanzerogene Inhaltsstoffe. Rote Rüben sind besonders reich an Kalzium, Eisen und Vitamin B und gelten damit als Nervenkost.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 3.12.2018

Ebenfalls aus der Winterküche nicht wegzudenken ist Lauch, er stärkt das Immunsystem. „Lauch enthält schwefelhaltige Stoffe, die unter anderem auf die Blutgefäße wirken. Wenn man einen anstrengenden Tag hatte, empfehle ich gehackten Lauch roh auf ein Butterbrot zu streuen“, rät Christina Lachkovics-Budschedl. Neben klassischer Zubereitung - wie zum Beispiel bei Rot- oder Sauerkraut als Beilage zum Braten - kann das Gemüse auch auf asiatische Art variiert werden.

Rezept für Wintergemüsemix

Zubereitung: Zwei Knoblauchzehen geschält und klein geschnitten in etwas Olivenöl anbraten. Ein Viertel einer Knollensellerie in 1 cm große Würfel schneiden und mit dem Knoblauch anrösten. Lauch in dünne Streifen oder Ringe schneiden, dazu anbraten. Ein Viertel eines Kohlkopfes in 2x2cm große Würfel schneiden, dazugeben und anbraten. ½ TL Masala-Gewürz dazugeben. Mit ca. 4 EL Sojasauce ablöschen. Etwas ziehen lassen.

Tipp: Mit einer Portion Basmatireis und einem Rührei als Eiweißlieferant ergibt der Wintergemüsemix eine komplett ausgewogene Mittagsmahlzeit - mit einem kleinen exotischen Touch und einer Vielzahl an wertvollen Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen.

Rezept von Christina Lachkovics-Budschedl