Kostbares Deckengemälde entdeckt
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 10.4.2019
Die Gemeinde Kaltenleutgeben besaß im 19. Jahrhundert drei Kaltwasser-Heilanstalten. Von einer ist noch die Direktorenvilla erhalten, die auch Professorenvilla genannt wird, nach dem Anstaltsgründer und -direktor Professor Wilhelm Winternitz. Er erfand die Hydrotherapie. Das Haus durchlebte eine wechselvolle Geschichte, es war später eine SA-Kaserne, beherbergte dann Wohnungen und ist Sitz des Gemeindearchivs.
Malereien unter der Tapete gefunden
In dieser Villa wurde jetzt bei Renovierungsarbeiten durch die Gemeinde ein prächtiges Deckengemälde aus der Zeit der Kaltwasser-Heilanstalt entdeckt und in Zusammenarbeit mit dem Landeskonservatorat für Niederösterreich des Bundesdenkmalamtes freigelegt. Es handelt sich um ein ringförmiges Gemälde. Medaillons zeigen historistische Motive des 19. Jahrhunderts, etwa mythologische Darstellungen. Jetzt erfolgen die letzten Retuschierarbeiten am Gemälde, es befindet sich in früheren Wohnräumen.
Seltene Villen wurden erhalten
Bei Sanierungsarbeiten wurden die kostbaren Deckenmalereien in Kaltenleutgeben entdeckt. Im Mai können diese besichtigt werden.
Die Gemeinde hat schon vor einiger Zeit die Fassade der Professorenvilla renovieren lassen. Weil das Gemeindearchiv mehr Platz braucht, ließ man nun auch die früheren Wohnräume herrichten. Unter Tapeten wurden die Malereien gefunden. Die Tapeten wurden entfernt und Schäden beseitigt, sodass das Gemälde wieder seine Pracht entfalten kann.
Mark Twain war Gast in Kaltenleutgeben
Es wird nun Teil des Gemeindearchivs sein, das auch ein kleines, neu gestaltetes Museum besitzt. Dort sieht man noch eine originale Zimmereinrichtung einer der Kaltwasser-Heilanstalten, alte Aufnahmen und erfährt viel über diese Kur-Geschichte. Auch der berühmte Schriftsteller Mark Twain war Gast in Kaltenleutgeben und seinen Heilanstalten. Am 18. und 19. Mai wird die Professorenvilla in Kaltenleutgeben mit dem prächtigen Deckengemälde zu besichtigen sein, bei Tagen der offenen Tür im Rahmen eines Kulturhauptstadtfestes.
Sabine Daxberger, noe.ORF.at