Geprägt von der Landschaft: Karl Korab ist 80

Er zählt zu den international erfolgreichsten Künstlern des Landes - vor allem wegen seiner Landschaftsbilder - und gilt als monolithische Gestalt der österreichischen Moderne: Am Mittwoch feiert Karl Korab seinen 80. Geburtstag.

Karl Korab wurde am 26. April 1937 in Falkenstein (Bezirk Mistelbach) geboren. Der heute in Sonndorf lebende Künstler übersiedelte 1949 mit seiner Familie nach Maissau (beide Bezirk Hollabrunn), das Realgymnasium besuchte er in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) und in Horn.

Klaus Korab

Nikolaus Korab

Karl Korab

Dort sorgte er mit seinen „gottlosen Nackerten“, die er schon damals zeichnete, für Aufregung - er kopierte leicht Bekleidete von Matisse, Tizian und Goya. Korab wurde des Internats verwiesen, schaffte jedoch die Matura und anschließend auch die Aufnahmsprüfung an die Akademie der bildenden Künste in Wien, wo er von 1957 bis 1964 bei Sergius Pauser studierte. Für sein Können wurde Korab schon im ersten Jahr an der Akademie mit zwei Preisen belohnt - dem Meisterschulpreis und der Füger-Medaille.

Auch die großen Phantastischen Realisten der Wiener Schule konnten sich für das Werk Korabs begeistern. Arik Brauer, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden luden ihn zu Ausstellungen ein. Unter ihrem Einfluss entstanden die ersten Bilder in Altmeistertechnik, also Eitempera in Öllasuren. Nach der ersten Kunstmesse Basel verbündete Korab sich mit der berühmten Schweizer Galerie Krugier in Genf für fünf, später für zehn Jahre. Er stellte dadurch in Paris, London, New York, Tokio, Brüssel und in Zürich aus, doch nach dieser Zeit des internationalen Verkaufserfolges zog sich der Maler vom „Rummel“ zurück.

Ein Leben für die Landschaften seiner Heimat

Im Jahr 1971 erwarb Korab ein Grundstück in Sonndorf bei Maissau. Dort baute er sich ein Wohnhaus und ein Atelier. Sein Werk wurde dichter, zurückhaltender und reduzierter, aber die Motive blieben dieselben: Er widmete sich den Landschaften und Dörfern seiner Heimat, des Weinviertels, Wald- und Mühlviertels, aber auch die Stillleben blieben.

„Seine Hauptthemen sind das Stillleben, Landschaften, maskenhafte Köpfe und das Interieur. In seinen Gemälden und Grafiken, die durch ihre einfachen Formen und Inhalte bestechen, entwickelte er eigenständige Kompositionen - eine Mischung aus erfundenen Gebilden mit alltäglichen Gegenständen und Formen“, kann man im „Gedächtnis des Landes“, der Geschichtsdatenbank des Landes Niederösterreich, lesen. 1972 wurde ihm der Kulturpreis des Landes Niederösterreich verliehen, 2012 wurde er mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich ausgezeichnet.

Neben Ölbildern, Grafiken und Collagen schuf Korab auch Briefmarken, Flaschenetiketten und Buchillustrationen. „In den 1970er Jahren gestaltete er sogar eine Spielkartenserie, heute eine gesuchte Rarität. Vor allem für seine Heimatgemeinde Maissau war und ist Karl Korab immer wieder aktiv: Neben Plakaten, Broschüren, Masken und Dekoration für den Faschingsumzug gestaltete er Fassaden (zum Beispiel die Konditorei Schmid) und - gemeinsam mit seinem Sohn Alexander - den Brunnen am Hauptplatz. Ein weiterer Korab-Brunnen befindet sich in Eggenburg“, heißt es im „Gedächtnis des Landes“.

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