Albanischer Kardinal in Heiligenkreuz geehrt
Der „Alte Orden vom St. Georg“ verlieh die Auszeichnung an Ernest Kardinal Simoni im Stift Heiligenkreuz. Damit sollen Menschen geehrt werden, die im öffentlichen Leben kompromisslos ihrem christlichen Gewissen folgten, auch wenn ihnen schwerwiegende persönliche Nachteile dadurch entstanden.
Ernest Kardinal Simoni tat das in seiner Vergangenheit. Er ist Priester aus Albanien, der unter der kommunistischen Diktatur in seiner Heimat schwer zu leiden hatte. 1963 wurde der Priester Don Ernest - so will er auch heute genannt werden - nach der Weihnachtsmesse vor den Augen der Gläubigen und seiner Familie verhaftet und musste bis zum Zusammenbruch des Kommunismus Zwangsarbeit in Bergwerken und Abwasserkanälen leisten.
Simoni erzählte dem Papst seine Lebensgeschichte
Trotz mehrmaliger Angebote der kommunistischen Behörden, ihn frei zu lassen, wenn er seinen Glauben und das Priestertum aufgeben würde, weigerte er sich. Er wirkte im Geheimen als Priester. 2014 begegnete er in Albanien Papst Franziskus, dem er die Geschichte seines Lebens erzählte. Daraufhin ernannte ihn der Papst im Jahr 2016 zum Kardinal der katholischen Kirche.

Stift Heiligenkreuz
In seinen Dankesworten verwies Kardinal Simoni auf das Wort Jesu: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.“ Jesus habe ihm die Kraft gegeben, seinen Leidensweg zu gehen, und Gott habe ihn überleben lassen, damit er jetzt Zeugnis geben kann und andere im Glauben stärken kann. „Alles was ich habe und bin, kommt von Gott. Ihm gebührt alle Ehre“, so Simoni.
Der "Thomas Morus Preis“ trägt den Namen des heiligen Thomas Morus (1478-1535). Er ist eine Märtyer des Gewissens, der unter dem englischen König Henry VIII. ermordet wurde, da er sich gegen die zweite Eheschließung des Königs aussprach und an seinem katholischen Glauben festhielt.