US-Museum stellt Computer aus Ulmerfeld aus
In seinem Haus in Ulmerfeld (Bezirk Amstetten) hat der Sammler und Experte Friedrich Hochleitner historische IBM-Computer zusammengetragen. Seit den 1970ern sammelt er die Geräte, nun wird die Sammlung in die USA gebracht, denn das Living-Computers-Museum in Seattle ist auf die Schätze des Sammlers aufmerksam geworden und will sie in einer permanenten Ausstellung zeigen.
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„NÖ heute“, 17.10.2018
Museumsmitarbeiter kamen deshalb nach Ulmerfeld und dokumentierten die Geräte. Danach wurden die Maschinen verpackt und nach Amerika gebracht. Unter den Computern sind auch wahre Raritäten zu finden: Etwa die „IBM 360/30“, auch die erste derartige Maschine, die in Österreich bei der Firma Vöslauer Kammgarn aufgestellt wurde. Der Computer hatte erstmals ein Mikroprogramm, das die Maschine selbst steuerte. Das Gerät besaß Lochkarten zum Einlesen und konnte alle Informationen ausdrucken.
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Vom Waldviertel nach Amerika
Die „IBM 650“ ist eine von nur vier Maschinen, die es weltweit noch gibt. Die Maschine besitzt 6.000 Röhren und 12.000 Dioden. Auf einem derartigen Computer wurden etwa die Staumauern des Waldviertels berechnet. Ein anderes Prunkstück ist die „IBM 1620 Modell 2“, die am Institut für Höhere Studien zum Einsatz kam, das „Modell 1“ wurde auf der Hohen Warte zur Berechnung der Wettervorhersagen verwendet. Die „IBM 1401“ in der Sammlung ist wiederum ein Beispiel für einen Computer, den vor allem große Banken einst verwendeten, und das ist nur eine kleine Auswahl aller Computer in der Sammlung.
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Im US-Museum ist man erfreut über den Neuzugang, denn es sei selten, dass man solche Computer in derart gutem Zustand bekomme. Alle Computer sind noch mit Kabeln und Verbindungen bestückt, also so gut wie funktionsfähig. Das ist wichtig für das Museum, denn alle dort gezeigten Computer werden zum Laufen gebracht und kommen zum Einsatz. Wie der Name schon verrät, ist es ein „lebendiges“ Museum.
Sabine Daxberger, noe.ORF.at