Einer jungen Frau wehen die Haare ins Gesicht
APA/dpa/Boris Roessler
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Gesundheit

Gesunde Haarpracht dank TCM

In der traditionellen chinseischen Medizin (TCM) gilt das Kopfhaar als „Ausläufer des Blutes“. Für schönes, glänzendes Haar ist daher die richtige Ernährung wesentlich. Sogar graue Haare sollen so wieder Farbe bekommen.

Dass wir überhaupt Kopfhaare bekommen und wie sie sich entsprechend unseres Lebenszyklus verändern, dafür wird in der TCM die angeborene Lebensessenz Jing maßgeblich gesehen. Weil Haare als „Ausläufer des Blutes“ gelten, sollen blutbildende Nahrungsmittel auch die Haare unterstützen. Blutbildend und daher gut für unsere Haare sind Goji-Beeren, Longan-Früchte, aber auch Fleisch, Leber und eine Markknochensuppe.

Eine Wurzel gibt grauen Haaren die Farbe zurück

„Besonders interessant ist die Wurzel des vielblütigen Knöterichs – Polygoni multiflori Radix, die im Chinesischen ‚he shou wu‘ genannt wird. Das bedeutet: ’Herrn Hes Haar wird wieder schwarz“, erzählt Apotheker Andreas Gentzsch von der Löwenapotheke in St.Pölten. Einer chinesischen Legende nach war Herr He ein schwerkranker sechzig Jahre alter Mann. Nachdem er die Wurzel entdeckte und die Arznei regelmäßig einnahm, soll er sich stark verjüngt, seine Potenz wiedergefunden, vier Kinder gezeugt und ein Alter von 132 Jahren erreicht haben.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 5.6.2019

Die traditionelle chinesische Medizin empfiehlt, die Wurzel über mehrere Monate hinweg einnehmen. Da sie doch sehr hart und holzig ist, wird sie meist zu Pulver verarbeitet. Fein vermahlenes Pulver eignet sich zur Zubereitung eines wohltuenden Aufgusses. Dafür übergießt man etwa zwei Teelöffel des Pulvers mit einem Liter heißem Wasser und lässt den Sud ca. 20 Minuten ziehen. Alternativ dazu kann man auch TCM-Granulat verwenden, hier beträgt die Dosierung hierbei ca 3g pro Tasse. Gemäß der traditionellen chinesischen Medizin wird dieser Tee gerne morgens eingenommen – am besten direkt nach dem Aufstehen für einen motivierten Start in den Tag.

Sesam-Tee gegen graue Haare in jungen Jahren

Gegen das frühzeitige Ergrauen der Haare soll auch Sesam-Tee helfen. Samen, Öl und Wurzel der Sesampflanze werden für verschiedene therapeutische und kulinarische Zwecke verwendet. Sesam gehört zu den selenreichsten Lebensmitteln (800 µg/100 g). Darüber hinaus enthält er mit über 700 mg pro 100 g eine beachtliche Menge Calcium. Zur Zubereitung einer Portion Sesamtee empfiehlt der Apotheker:

  • 6g schwarze Sesamsamen (angeröstet)
  • 3g Schwarze oder grüne Teeblätter (nach Geschmack)

Die angerösteten Sesamsamen und Teeblätter werden mit kochendem Wasser übergossen und müssen dann zehn Minuten lang ziehen. „Dieser Tee eignet sich als Vorbeugung gegen frühzeitiges Ergrauen und Haarausfall und glättet außerdem raue Haut“, sagt Andreas Gentzsch.

Glänzendes Haar mit gerösteten Karotten

Gegen trockene Haare empfiehlt die traditionelle chinesische Medizin geröstete Karotten als Heilmittel. Hierfür nimmt man etwa 500g Karotten, raspelt diese fein und lässt sie in etwas Sojabohnenöl kurz anbraten. Abgeschmeckt mit etwas Salz und Gewürzen ergibt das eine schmackhafte Beilage, die man regelmäßig essen sollte.

Dieses einfache Rezept hat laut Andreas Gentzsch gleich mehrere Vorteile: „Es hilft nicht nur gegen trockene Haare, sondern beugt laut TCM auch vorzeitigen Ergrauen vor und verbessert das Sehvermögen.“