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Gesundheit

Was tun bei Reiseübelkeit?

Reiseübelkeit – manche spüren es beim Autofahren, andere auf der Fähre. Dabei handelt es sich um eine Bewegungskrankheit, die entsteht, wenn auf unser Gehirn unterschiedliche Eindrücke einwirken.

„Die Reise- oder Seekrankheit zählt zu den sogenannten Kinetosen, den Bewegungskrankheiten. Dazu kommt es, wenn auf unser Gehirn unterschiedliche Eindrücke einstürmen, wie es bei der Fahrt passieren kann: Das Auge liefert andere Informationen als unser Gleichgewichtsorgan im Ohr, und diese widersprüchlichen Informationen kann das Gehirn nur schwer verarbeiten und die typischen Symptome wie Schwindel, Müdigkeit, Schweißausbrüche, Übelkeit bis hin zum Erbrechen stellen sich rasch ein“, sagt Apothekerin Irina Schwabegger-Wager.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 17.7.2019

Was kann man gegen die Übelkeit tun?
Eine wichtige Rolle dabei spiele das Histamin, daher leiden Menschen mit einer Histaminintoleranz besonders unter der Reiseübelkeit, so die Pharmazeutin. „Daher kommt häufig der Wirkstoff Dimenhydrinat zum Einsatz, welcher den Botenstoff Histamin im Gleichgewichtszentrum beeinflusst. Wichtig zu wissen ist dabei, dass diese Tabletten oder auch Kaudragees müde machen können und daher für Fahrzeuglenker nicht geeignet sind. Mit der Anwendung beginnen sollte man bereits 1 Stunde vor dem Reiseantritt.“

"Ingwerkapseln zum Einnehmen sind eine ebenso gute pflanzliche Alternative wie Reisekaugummi mit Vitamin C. Beide Substanzen werden schon seit Jahrhunderten von Seefahrern als Mittel gegen Seekrankheit verwendet. Vitamin C senkt den Histaminspiegel im Körper – eine gute Versorgung damit kann demnach positiv auf die Reiseübelkeit wirken, Vitamin C hältige Reisekaugummi eignen sich sowohl für Kinder als auch für Schwangere.

Eine andere Möglichkeit sind Akupressurarmbänder, welche generell gegen Übelkeit wirken und damit auch bei der Reisekrankheit eingesetzt werden können, sie müssen an jedem Handgelenk über dem „Nei-Kuan-Punkt“ getragen werden und gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ab 3 Jahren.

Das homöopathische Mittel Cocculus kann gegen Beschwerden helfen, die mit dem zentralen Nervensystem in Verbindung stehen – besonders bei Schwindel. Die Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich hier von der harmlosen Reisekrankheit bis hin zu voranschreitenden neurologischen Krankheiten wie Multipler Sklerose. Das Mittel eignet sich auch besonders gut bei Beschwerden, die durch Schlafmangel bei Schichtarbeit oder durch Jetlag ausgelöst wurden. Fragen Sie daher nach in Ihrer Apotheke – hier erhalten Sie eine kompetente Erstberatung", Schwabegger-Wager.

Wie kann man der Übelkeit vorbeugen?

  • Mindestens 24 Stunden vor der geplanten Reise keine schweren Speisen mehr zu sich nehmen und auf Alkohol, Kaffee und Milchprodukte verzichten.
  • Kleine, leichte, vitaminreiche Kost bevorzugen
  • Richtige Platzwahl: Am Schiff in Richtung Schiffsbewegungen positionieren, im Flugzeug ein Gangplatz in Höhe der Entspannungstechniken oder schlafen.