Junge Frau beim Brotschneiden
ORF.at/Dominique Hammer
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Gesundheit

Lecithin bei hohem Cholesterin

Lecithin ist ein wichtiger Baustein unseres Körpers. Er kommt fast überall vor: Im Gehirn, in der Haut, in unserer Lunge, im Herz oder in der Leber. Pharmazeut Dieter Kröner über die Wirkung und die Anwendungsgebiete des Lecithin.

Lecithin ist ein sog. „Phospholipid“, also ein Bestandteil von biologischen Membranen, erklärt Apotheker Dieter Kröner. Es kommt in allen Lebewesen vor (Menschen, Tieren, Pflanzen, Algen), die höchste Konzentration existiert in der Leber, dem Gehirn, der Lunge, dem Herz, den Muskeln und der Haut. Vor 160 Jahren wurde Lecithin erstmals aus Eiern (griech. Lekithos bedeutet Eigelb) isoliert.

Sendungshinweis

„Radio NÖ am Vormittag“, 14.8.2019

„Lecithin besteht aus mehreren Bestandteilen. Bei der Einnahme wird ein Teil des Lecithins unverändert aufgenommen der andere in die Einzelteile aufgespalten. Dies erklärt die vielfältigen Wirkungsweisen des Lecithins. Lecithin weist keinerlei Nebenwirkungen auf, da es sich um einen biologischen, körpereigenen Stoff handelt“, so Kröner.

Wie wirkt Lecithin auf den Körper?

Lecithin (v.a. in der Sojapflanze) Besteht aus: Cholin (wichtig für das Gehirn), Linolsäure (wichtig für Gefäße), Phosphate (wichtig für Energie)

1. Senkung der Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride) und Verringerung des Arterienverkalkungsrisikos, (erhöht HDL = „gutes“ Fett, senkt LDL)

2. Steigert den Fettstoffwechsel

3. Vorbeugend gegen Gallensteine

4. körperliche Leistungsfähigkeit verbessert durch beschleunigte Muskelerholung

5. Erhöht nervale Leitungsgeschwindigkeit

6. Steigerung der Enzymtätigkeit in der Leber: Abtransport von Fetten und Giften aus der Leber

7. Energiebereitstellung (gegen Müdigkeit!)

Anwendungsgebiete

  • Vergesslichkeit, Lern-, Merkschwierigkeiten, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Schlafstörungen, abnehmender Vitalität, erhöhtem Cholesterin, Arteriosklerose
  • Bei entzündlichen Erkrankungen von Magen- und Darmschleimhaut (L. ist Bestandteil der Schleimhaut)

Natürliche Quellen sind Leber, Hirn (selten am Speiseplan), Ei (Nachteil: zu viel Cholesterin), Erdnüsse, industriell gewonnen aus Sojabohnen.

Einnahme als Tonikum, nussartiger Geschmack, als Kapseln; als Granulat zum Drüberstreuen. Auch in der Lebensmittelindustrie (häufigste Anwendung überhaupt!) wird Lecithin als Emulgator verwendet, sagt der Apotheker. Etwa bei Brot- und Backwaren sorgt es für mehr Volumen, eine knusprige Kruste und verzögert Altbacken- Auch bei der Herstellung von Schokolade kann man durch den Einsatz von Lecithin Kakaobutter sparen und erhält mehr Glanz. Und auch bei der Zubereitung von Instant-Lebensmittel wie Kakao-, Kaffeepulver, Trockensuppen greift man auf Lecithin zurück, so der Pharmazeut.