Laptop im Büro in Nachaufnahme, dahinter ein Bild aus dem Urlaub
Manuela Matl
Manuela Matl
La Vita

Wie man den Urlaub ins Büro holt

Der Sommerurlaub ist vorbei, der Arbeitsalltag hat viele wieder eingeholt. Zum Bedauern vieler ist die Erholung schnell wieder verflogen. Doch es gibt Möglichkeiten, das Urlaubsgefühl auch in den Alltag mitzunehmen. Ein neues Buch zeigt, wie das funktioniert.

Irgendwo in uns ist es meist noch versteckt, das Urlaubsgefühl. Doch schneller als uns lieb ist, holt uns der Alltag ein und damit der Stress. Konzentrationsschwierigkeiten oder Verspannungen sind die ersten Anzeichen des Körpers dafür, dass ihm etwas zu viel wird. Messbar wird das Ausmaß der Anspannung auch anhand der Gehirnwellen. Befinden wir uns im Ruhezustand, schwingen sie im Alpha-Bereich. Sind wir vielen Reizen ausgesetzt, wechseln sie in den Beta-Bereich, was negative Auswirkung auf unsere Arbeit hat.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 9.9.2019

„Je entspannter und gelassener wir sind, desto niedriger sind diese Frequenzen, was sehr ökonomisch für das Gehirn ist, weil in diesem Zustand beide Gehirnhälften synchron arbeiten. Viele Informationen, die hier gespeichert werden, sind dann auch besser zugänglich“, erklärt die Autorin des Buchs „Urlaubsfeeling im Büro“, Brigitte Zadrobilek aus Guntramsdorf (Bezirk Mödling). Sobald der Stress aber zunimmt und die Gerhirnwellen in den Beta-Bereich wechseln, sei man der Expertin zufolge weniger leistungsfähig.

Fünf „Antreiber“ verstärken den Stress

Verschiedene Persönlichkeitsmerkmale sind dafür verantwortlich, dass man es manchmal übertreibt. Fünf sogenannte Antreiber sind laut Stresscoach Brigitte Zadrobilek hauptverantwortlich dafür, als Stressverstärker zu fungieren. "Das heißt, dass wir in machen Situationen mehr von etwas machen, als uns gut tut. Jemand, der beispielsweise einen ‚Mach schnell‘-Antreiber hat, der wird im Stress dann noch schneller, hektischer und fahriger, spricht auch schneller und vergisst Pausen zu machen“, erklärt Zadrobilek.

Welcher Antreiber bei einem selbst besonders ausgeprägt ist, lässt sich mit einem einfachen Test feststellen, um dann auch gezielt etwas dagegen tun zu können. Zum Beispiel gegen den Drang, immer perfekt sein zu müssen. „Der ‚Sei perfekt‘-Typ braucht ein gutes Zeitmanagement und sollte Prioritäten erstellen, was wirklich wichtig und wesentlich ist. Das helfe, sich zu fragen, welche 20 Prozent seiner Tätigkeit schon 80 Prozent der Arbeit ausmachen und ermögliche, sich leichter auf das Wesentliche zu fokussieren“, so Zadrobilek.

Teller mit griechischem Salat
Manuela Matl
Kulinarische Erinnerungen aus dem letzen Urlaub – wie etwa ein griechischer Salat – lassen sich auch ins Büro mitnehmen.

Entspannungstechniken für den Arbeitsplatz

Was hilft, ist, mit allen Sinnen zu arbeiten und sich Bilder vom Urlaub ins Büro zu bringen. Sie empfiehlt, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und beispielsweise die eine oder andere Urlaubserinnerung auf den Teller zu holen. So könne es gelingen, zumindest kulinarische auf Kurzurlaub zu gehen.

Sogenannte Mikro- oder Minipausen können zwischendurch ebenfalls kurze Entspannung bringen. Laut der Expertin könne es schon helfen, kurz aufzustehen, um frische Luft ins Büro zu lassen oder die Büropflanzen zu gießen. Oft müsse man den Arbeitsplatz nicht einmal verlassen, um kurz auf anderen Gedanken zu kommen. Viele Übungen, die helfen, die Konzentration wiederzuerlangen, dauern nur wenige Sekunden und lassen sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren.

Gedankenreise mit Brigitte Zadrobilek:

Entspannungsübungen für zwischendurch

  • Die Hände aneinanderreiben, bis sie warm sind und dann kurz die Augen damit bedecken. Durch Wärme und Dunkelheit verschafft man den Augen eine kurze Entspannungspause.
  • Die Schultern zu den Ohren hochziehen, zehn Sekunden halten und wieder fallen lassen. Die Entspannung 30 Sekunden ganz bewusst wahrnehmen.
  • Den Kopf senken, das Kinn zum Brustbein führen und den Kopf langsam im Wechsel nach links und rechts rollen.