JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz zu Gast im „Wahlbus“
ORF NÖ / Werner Fetz
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Politik

Pilz will weiter „Stachel“ sein

Obwohl derzeit keine Umfrage die Liste JETZT im Parlament sieht, hofft deren Spitzenkandidat Peter Pilz im „Radio NÖ Wahlbus“ bei der Nationalratswahl auf den Wiedereinzug. Er will auch weiter „Stachel“ sein.

Pilz verwies auf Umfragen, wonach ein Viertel der Wählerinnen und Wähler ihn sich im Parlament wünschen. Wenn er davon zwei Prozent überzeugen könne, dann würde sich das ausgehen. Die Grünen würden nach der Wahl „hoffentlich“ in eine Regierung mit Kurz gehen, so Pilz: „Weil die Alternative wäre die FPÖ, und dann hätten wir Ibiza 2 und das ist eine Katastrophe.“ Wenn Grüne und NEOS in der Regierung wären, brauche es eine anständige Opposition im Parlament, so Pilz weiter. Er wolle der „Stachel im riesigen, türkisen Hintern sein“.

Von den Grünen habe er sich 2017 „aus guten politischen Gründen“ getrennt. Er habe die Grünen überzeugen wollen, dass sie „eine Art ökologische Volkspartei“ werden, die Sorgen der einfachen Leute ernst zu nehmen und Antworten darauf zu geben. Die Grünen hätten ihm aber eine klare Antwort gegeben.

Für Kontrolle, Klimaschutz und gegen politischen Islam

Wer die „schärfste und verlässlichste Kontrolle“ der Republik wolle, der könne eigentlich nur die Liste JETZT wählen, so Pilz, auch die Grünen seien „nicht mehr die vollkommen verlässlich saubere Partei“. Pilz sprach von einem „großen Sündenfall“ der Grünen mit einem „Spekulanten in Wien am Heumarkt“ und auch von der Abwanderung von Eva Glawischnig zu einem Glücksspielkonzern.

Sendungshinweis

„Guten Morgen Radio NÖ“, 5.9.2019

Jeden Cent einer CO2-Steuer will Pilz an sozial schwächere Haushalte als Klimadividende zurückfließen lassen. Und nachdem in Flächenbundesländern wie Niederösterreich nicht in jedem Ort optimale Bus- und Bahnverbindungen geschaffen werden können, will Pilz eine Pendlergarantie. Nachteile für Pendler müsste die Republik demnach abgelten. Beim Thema Migration vertrete er keine rechten, sondern vernünftige Positionen. Er habe den früheren FPÖ-Innenminister Herbert Kickl nie verstanden. Dieser habe toll integrierte Lehrlinge, die die Wirtschaft brauche, abgeschoben, aber keinen einzigen Hassprediger.

Balluch ist „prominentester Tierschützer“

Im Landesspitzenkandidaten der Liste JETZT, Tierschutzaktivist Martin Balluch, der in mehrere Verfahren verwickelt war, sieht Pilz „das breiteste Signal, das möglich ist“. Balluch sei der „prominenteste und beste Tierschützer Österreichs“ und sei monatelang unschuldig im Gefängnis gesessen. „Leute wie Balluch, gehören nicht ins Gefängnis, sondern ins Parlament. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Falschen im Gefängnis sitzen und die Falschen im Parlament.“

JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz zu Gast im „Wahlbus“
ORF NÖ / Werner Fetz
Liste JETZT-Spitzenkandidat Peter Pilz im Gespräch mit ORF NÖ-Chefredakteur Robert Ziegler

„Kurz und bündig“ mit Peter Pilz

noe.orf.at: Welchen Beruf hätten Sie ergriffen, wenn Sie nicht Politiker geworden wären?

Pilz: „Vielleicht wäre ich Bergführer geworden. Das klingt vielleicht überraschend, aber das finde ich ganz besonders schön.“

noe.orf.at: Gehen Ihnen die Grünen manchmal ab?

Pilz: „Ganz kurze Antwort: Nein!“

noe.orf.at: Haben Sie sich schon einmal bei einem Politiker oder einer Politikerin einer anderen Partei entschuldigt für einen Angriff oder Vorwurf, der in der Härte nicht gestimmt hat?

Pilz: „Ja, das war vor vielen Jahren bei Walter Nettig von der Wiener ÖVP. Daraus ist eigentlich eine durchaus beachtliche Freundschaft entstanden.“

noe.orf.at: Was lesen Sie derzeit gerade?

Pilz: „Einen wunderschönen Roman über eine seltsame Beziehung von Julian Barnes.“

noe.orf.at: Grüner Veltliner oder Mojito?

Pilz: „Unbedingt Veltliner! Schon seit 30, 40 Jahren.“

noe.orf.at: Schweinsbraten oder Sushi?

Pilz: „Schweinebraten und dazu obersteirisches Bier!“

noe.orf.at: Zufrieden sind Sie am Wahltag um 17.00 Uhr, wenn …?

Pilz: „… wir wieder drinnen sind (im Nationalrat, Anm.) klarerweise. Und, wenn wir nicht drinnen sind, kann es sein, dass meine Frau zufrieden ist."