Politik

JETZT will starke Opposition werden

JETZT hat am Donnerstag die Wahlkampftour durch Österreich in St. Pölten gestartet. Spitzenkandidat Peter Pilz, Bundesparteiobfrau Maria Stern und der Spitzenkandidat für Niederösterreich Martin Balluch setzen etwa auf Tierschutz und auf die Rolle als starke Opposition.

Geschredderte Festplatten und ein Mini-Planschbecken, das die Ibiza-Affäre symbolisieren soll: Mit viel Aktionismus startete das Team von JETZT am St. Pöltner Rathausplatz die Wahlkampftour. Bundesparteiobfrau Maria Stern sagte der Frauen- und Kinderarmut den Kampf an. Spitzenkandidat Peter Pilz machte deutlich: Man trete an, um eine starke Kontrolle im Nationalrat zu werden. „Der Bundeskanzler steht fest, vier Parteien möchten ‚Beiwagerl‘ sein und es ist ganz wichtig, dass scharf kontrolliert wird. Gerade nach Ibiza haben die Menschen ein Recht auf eine saubere Politik und die garantiere ich“, sagte Pilz. Bei einem Rundgang durch die Innenstadt ging das Team von JETZT auf Stimmenfang.

Wahlkampfauftakt Liste JETZT
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Sprung ins Parlament ist ungewiss

Ob JETZT am 29. September den Einzug in den Nationalrat schafft, ist offen. 2017 gelang der Sprung ins Parlament mit knappen 4,41 Prozent. Pilz zeigte sich dennoch optimistisch. „Jetzt ist der Wahlkampf losgegangen und jetzt kämpfe ich um die Stimmen. Laut einer Umfrage wollen 25 Prozent, dass wir ins Parlament kommen. Also werden wir einen Teil der Menschen überzeugen müssen“, so Pilz.

Niederösterreichischer Spitzenkandidat ist Tierschutz-Aktivist Martin Balluch. „Wir haben in meinen Augen einen Tierschutznotstand. Das reicht von den Tiertransporten bis zur ewig weitergehenden Zentralisierung und Industrialisierung in der Tierproduktion“, so Balluch.

Wahlkampfauftakt Liste JETZT
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JETZT-Spitzenkandidat für Niederösterreich Martin Balluch am Donnerstag in St. Pölten auf Stimmenfang (v.l.)

Höhere Steuern für Fleisch aus Massentierhaltung

Es gebe immer mehr Betriebe, die größer sind, aber es brauche genau die umgekehrte Entwicklung, ist Balluch überzeugt. Fleisch sei steuerlich begünstigt. JETZT fordert einen höheren Steuersatz für Fleisch aus der Massentierhaltung.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 5.9.2019

Balluch will speziell die Tierschützer ansprechen. „Ich höre so oft, dass im Parlament nichts weiter geht, doch jetzt sage ich: nun habt ihr wen, dem ihr vertrauen könnt. Ich bin seit 35 Jahren im Tierschutz, habe meine akademische Karriere zugunsten des Tierschutzes aufgeben und ich bin für den Tierschutz unschuldig im Gefängnis gesessen. Also ich bin Idealist und wenn man für den Tierschutz etwas machen will, dann kann man mich wählen und ich werden im Parlament etwas ändern“, so der niederösterreichische Spitzenkandidat.