Mit der „Überfuhr Schwallenburg“ kann man sich heute von der Anlegestelle Wiesen bzw. von der anderen Donauseite in Grein auf den Weg zur Insel Wörth machen. Das kleine Eiland auf der Donau gehört zum Gemeindegebiet von Neustadtl an der Donau (Bezirk Amstetten), ist 700 Meter lang, 300 Meter breit und nur gut 13 Hektar groß. Es teilt die Donau in zwei Arme: Der Hößgang liegt auf der niederösterreichischen Seite, der Struden auf der oberösterreichischen. Für Schiffe herrscht in dem Bereich Einbahnverkehr. Stromabwärts wird im Hößgang gefahren.
Führungen von Anfang Juli bis Ende September
Normalerweise herrscht auf der Insel Wörth Betretungsverbot. Eine Ausnahme wird nur von Anfang Juli bis Ende September gemacht. In diesem Zeitraum kann das Naturschutzgebiet mit einer Führung besichtigt werden. Anmeldungen werden bei der Gemeinde Neustadtl an der Donau entgegengenommen.
Auf der Insel sind 234 verschiedene Pflanzenarten nachgewiesen. „Wir haben eine Vielzahl von interessanten Bäumen, wie die Pappel oder die Linde, eine Anzahl von interessanten Vögeln wie den Eisvögel, den Graureiher oder das Weißsternige Blaukehlchen, ein ganz seltener Zugvogel, der hier brütet“, sagt Leopold Mayerhofer, einer von drei Insel-Wörth-Führern.
Ein schmaler Weg führt Besucherinnen und Besucher durch die Insel-Wildnis, vorbei an drei Weihern und an alten Mauerresten. Die Insel hatte einst eine strategische Bedeutung. „Wir haben auf der Insel eine Wörthburg, die nur noch als Ruine zu besichtigen ist“, sagt Mayerhofer. „Sie hing eng mit der Burg Werfenstein zusammen und kontrollierte den Strom gegen Feinde von Osten. Auch die Schiffe, die von Westen kamen, wurden kontrolliert, ob sie Maut bezahlt haben.“
Sendungshinweis
„NÖ heute“, 5.9.2019
Letzter Bewohner war der „Wörthbauer“
Zuletzt war die Insel von einem Bauern bewohnt worden. „Der Wörthbauer war bis 1862 hier ansässig, hatte eine schöne Landwirtschaft mit Feldern, Wiesen und Wald. Er durfte auch fischen, musste aber Abgaben an die Pfarre Neustadtl machen“, erzählt Mayerhofer. Ein Hochwasser hatte das Anwesen des Bauers und damit seine Existenz auf der Insel aber zerstört.
Für Schiffe ist der Streckenabschnitt rund um die Insel Wörth heute noch nicht ungefährlich. Kapitäne werden dafür speziell eingeschult. Erst wenn sie fünf Mal mitgefahren sind, dürfen sie das Schiff selbst an der letzten echten verbliebenen Donauinsel vorbeisteuern.