Hammerschmiede Arbesbach
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„Kulturerbe“

Arbesbach: Freiwillige für Hammerschmiede

Die Hammerschmiede in Arbesbach (Bezirk Zwettl) ist ein Beispiel, wie in vielen Gemeinden Niederösterreichs Kulturgut erhalten wird – nämlich durch die Arbeit von freiwilligen, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Ohne Freiwillige geht heute bei der Bewahrung von Kulturerbe oft gar nichts mehr. Das bestätigte auch der Bürgermeister von Arbesbach, Alfred Hennerbichler (ÖVP). Die Gemeinde besitzt das historische Gebäude seit 2001 und hat es zu einem Schmiedemuseum revitalisieren lassen. Wenn größere Investitionen nötig werden, wie vor einiger Zeit die Erneuerung der angrenzenden Scheune, dann springt die Gemeinde ein. In dieser Scheune ist auch ein Heimatmuseum untergebracht.

Doch für den laufenden Betrieb und Erhalt der Hammerschmiede sorgen Freiwillige aus der Gemeinde. Sie sind in der Freizeit zum Beispiel Schmiedeführer, sodass das alte Gebäude aus dem Jahr 1802 täglich besichtigt werden kann. Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet, war die Hammerschmiede zuerst in Familienbesitz, bis 1929 der Betrieb von Ludwig Haslinger gekauft wurde, der ihn bis zum Ende führte.

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Hammerschmiede Arbesbach
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Der prächtige 113 Kilo schwere Schwanzhammer ist heute noch erhalten und wird vorgeführt. Fast sieben Stunden am Tag wurde früher in der Schmiede für das bäuerliche Umfeld produziert, etwa Pflugscharten, aber auch Hacken, Eggen und vieles mehr. Geräte wie eine Alteisensäge, Schleifstein, Schmiergelmaschine oder Bohrer waren im Einsatz und sind heute noch betriebsbereit. Alles wurde durch Wasserkraft angetrieben.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 11.9.2019

Die riesigen hölzernen Wasserräder sind ein weiteres Beispiel für die freiwillige Arbeit in der Hammerschmiede. Vor zwei Jahren erst wurden sie wieder von ehrenamtlichen Mitarbeitern repariert, in etwa 1.000 Arbeitsstunden. So tragen die Menschen in der Gemeinde Arbesbach zum Erhalt ihrer Hammerschmiede bei und haben gleichzeitig mit diesem lebenden Schmiedemuseum eine touristische Attraktion geschaffen.