Politik

Balluch fordert Ende der Massentierhaltung

Auf einem Bauernhof im Waldviertel hat die Liste JETZT um Stimmen geworben. Der Spitzenkandidat für Niederösterreich, Martin Balluch, setzte vor allem auf die Themen Tier- und Klimaschutz. Er forderte ein Ende der Massentierhaltung.

Als Obmann des Vereins gegen Tierfabriken setzt sich Landesspitzenkandidat Martin Balluch seit Jahrzehnten vehement für den Tierschutz ein. Bei einem Besuch des Klosterhofs in der Nähe von Gföhl (Bezirk Krems) traf Martin Balluch auf Sympathisanten. Die Besitzer des Hofes halten Rinder, Schweine und Hühner, viele gekauft, damit sie nicht geschlachtet werden. Hier leben die Tiere, ohne für die Fleisch-, Milch- oder Eierproduktion genutzt zu werden.

Tierquälereien rasch abstellen

So weit geht Balluch nicht mit seinen Forderungen: Ein Ende der Massentierhaltung, eine höhere Besteuerung von Fleisch, eine Änderung bei den Tierversuchen sowie eine CO2-Steuer. „Wir sind ganz pragmatisch für machbare Änderungen ganz am Ende, dort, wo die Tierquälereien passieren, und da wird jeder zustimmen“, sagte Balluch.

Balluch, der jahrzehntelang vehement für den Tierschutz eingetreten ist und vor allem mit Aktionen gegen die Massentierhaltung bekannt wurde, will das Thema jetzt ins Parlament bringen: „Wie einfach wäre das, wenn da drin einmal einer säße und auf den Tisch haut. Wenn da drin einmal einer sagt, jetzt machen wir das und das, und wenn man nicht stundenlang ein Büro besetzen müsste, damit man mit dem Bundeskanzler redet, sondern ihm gegenübersteht im Parlament.“

Balluch Martin
ORF
Martin Balluch im Wahlkampf am Klosterhof, wo Tiere sehr gehegt und gepflegt werden

Frühere Aktionen, die manchem Kritiker radikal erschienen waren, verteidigte Balluch. „Was man vielleicht als ‚radikal‘ bei mir bezeichnet ist, dass ich laut auf den Tisch haue, dass ich eine Aktion mache oder eine Besetzungsaktion mache, damit man mir endlich zuhört. Aber dann sollten die Damen und Herren, die das kritisch sehen, einmal probieren, mit den Mächtigen zu reden. Das geht nicht“, so Balluch.

Ob die Liste JETZT den Wiedereinzug ins Parlament schafft, ist laut Umfragen unsicher. Balluch zeigte sich kämpferisch: „Es sind immerhin 400.000 Menschen, die in Österreich in Tierschutzorganisationen Mitglieder sind. Wenn die mich wählen – oder auch nur ein Viertel davon –, ist es schon gemacht“. Die Liste JETZT erreichte vor zwei Jahren bundesweit 4,41 Prozent, in Niederösterreich waren es 4,15 Prozent der Stimmen.